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Das Kunstforum Unterland zeigt vom 13. bis 27. April 2013 eine Ausstellung des 1949 in St. Ulrich geborenen Künstlers Egon Moroder Rusina. Im Zentrum stehen, obwohl auch vertreten, nicht die allseits bekannten und skandalerprobten Karikaturen, die mit außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten gestaltet sind, sondern das malerische Oeuvre des Künstlers. Beginnend mit allerfrühesten Zeichnungen aus seiner Zeit an der Kunstschule in St. Ulrich, die er von 1964 bis 1967 besuchte, über die mit Blut gemalten Impressionen aus einem Schlachthof, wo er bereits beginnt, sich mit der Thematik "Tod und Leben" auseinanderzusetzen, bis hin zu Arbeiten, bei denen sich Egon Moroder Rusina stilistisch dem Phantastischen Realismus verpflichtet, erotisch aufgeladene Bergmotive, Akte, der Dornröschenzyklus. Es schließen sich die Felsenmalereien an, der rote Sandstein des Grödner Cuecenes - Gebietes wird vom Künstler zu allen Tages- und Jahreszeiten festgehalten. Möglich werden solche Arbeiten nur, weil Rusina sich einer extremen Grenzerfahrung aussetzt: seit nahezu 30 Jahren verbringt er 5 Monate in einem Zelt auf einer Waldlichtung in seinem "Sommerrevier" auf 1.900 Metern Höhe. Dort lebt und arbeitet er, zusammen mit zwei Hühnern und drei Ziegen. Egon Moroder Rusina dazu: "Ich bin mit meinen Ängsten und Gedanken hier allein, das musste ich zuerst einmal aushalten lernen." In dieser alpinen Abgeschiedenheit vollzieht sich im Künstler eine radikale Wandlung: während er lange Jahre malte, um zu beschreiben und zu illustrieren und er seine Bilder sorgfältigst konstruierte, malt Rusina nunmehr, um sich in sein innerstes Selbst zu versenken, um in der Stille und Leere die eigenen Wurzeln zu finden und zu erkennen. In mittlerweile fast monocromen Gemälden setzt er sich mit der grundsätzlichen Frage nach der Bedeutung und ästhetischen Darstellbarkeit des Nichts auseinender. Es entstehen der " Alitalia-Zyklus", Bilder von Kondensstreifen am blauen Himmel über Raschötz, er setzt sich mit seiner "Urfarbe" Gelb auseinender, die für seine subjektive Wahrnehmung den Innbegriff der Leere darstellt. Die Sommer 2011 und 2012 widmet sich Rusina der Farbe Türkis, im Winter 2012 und 2013 entstehen dann die großformatigen Bleistiftzeichnungen, die im Ausstellungstitel auch Erwähnung finden: Schneelandschaften an der Grenze zur Abstraktion, akribisch, mit feinster Mine gestrichelte Ausschnitte weißer Wüsten.