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Das Kunstforum Unterland zeigt Arbeiten des Bildhauers Sergio Sommavilla. Bekannt geworden ist der 1951 in Brixen geborene Künstler mit seinen archaisch wirkenden Kopfskulpturen aus Apfelholz, Sandstein, Kalkschiefer, Kirschholz, Basalt, Muschelkalk, Terracotta, Bronze, Carraramarmor, Alabaster oder Speckstein. Sommavilla modelliert diese archetypischen Gesichter, denen er ein einheitliches stilistisches Aussehen verleiht, auf der Suche nach dem einen, stellvertretenden Kopf. Sie sind reduziert auf das Wesentliche, minimalistisch, ikonenhaft, aber noch immer strebt Sommavilla nach einer kontinuierlichen Vereinfachung. Es sind Gesichter, die keine Emotionen ausdrücken, sondern alleinig große Ruhe und Kontemplation. Sie sind rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann, wie Francis Picabia es 1922 formuliert hat. Um die Wirkung der Präsentation zu steigern, werden die Figuren auf Stelen inszeniert, zu „Säulen der Zärtlichkeit“, wie Amadeo Modigliani seine eigenen Kopfskulpturen bezeichnet hat und werden so mit dem mittelalterlichen Gewölbe der Galerie einen besonderen Dialog eingehen. Ergänzend dazu zeigt die Ausstellung auch Sergio Sommavillas Phantasietiere, geprägt alleine durch die Vorstellungskraft des Künstlers. Deren Existenz ist nicht belegbar, sie scheinen den fürstlichen Wunderkammern entsprungen, wo diese Raritäten und Fabelwesen einen besonderen Platz innehatten. Sommavilla geht von der Tatsache aus, das die Verwandtschaft des Menschen mit anderen Säugetieren evident ist und diese Seelenaffinität macht er uns mit seiner Kunst deutlich. Reale Tierformen würden eine Auseinandersetzung mit dem Animalischen in uns eher hemmen, daher schöpft Sommavilla aus seiner Imagination. Anhand eines Zyklus von Radierungen kann der Besucher auch nachvollziehen, wie sich Sommavialla zeichnend seinen Tieren nähert, die später dann aus dem Stein gemeiselt werden.