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Gute Nacht, sagt man sich, aber was verbirgt sich hinter diesem Glückwunsch, wünscht man sich den absoluten Tiefschlaf, Erholung, Rückzug und Entspannung vom Alltag? Doch die Nacht hat mehr zu bieten, in ihr entfaltet sich unser Unbewusstes und entführt uns in eine unbekannte, magische Welt. Die Welt der Nacht steht voller Geheimnisse, sie ist so aufregend und spannend, dass sich Künstler*innen seit jeher damit beschäftigt haben. Die Ambivalenz zwischen Angst und Lust, die die Nacht verkörpert, bietet unendliche Ausdrucksmöglichkeiten für künstlerische Interpretationen. So haben Künstler*innen verschiedenster Epochen immer wieder versucht, ihrer Magie auf die Spur zu kommen und sie auszudrücken. Ganz unterschiedlich haben Maler*innen Licht ins Dunkel gebracht. Oft wird die Nacht als Bedrohung empfunden, für andere ist sie ein Versprächen. Von langweilig bis aufregend kann die Nacht sein, denn sie verzaubert unsere Gefühle und Gedanken. Manchmal sind die Gedanken real, manchmal schweifen sie in eine kosmische und phantastische Unendlichkeit ab. Im Rhythmus der Helligkeit des Tages und der Dunkelheit der Nacht durchläuft der Mensch seine Erlebnisse, die sich in den nächtlichen Stunden intensivieren oder auch entfachen. So bieten uns auch die Träume paradiesische und höllische Szenarien. Da die Nacht aber grundsätzlich nicht nur als Schlafzeit gesehen werden kann, werden in der Kunst gerade die lebendigen, nächtlichen Ausbuchtungen künstlerisch thematisiert. Die Nacht kann für manche zum Tag werden, sie ist unberechenbar und verführerisch. Generell fühlt man sich in den Abendstunden entspannter, was das emotionale und körperliche Loslassen fördert. Dieses weite Spektrum, das die Nacht repräsentiert, greifen die Künstler*innen immer wieder auf und entnehmen den daraus resultierenden psychischen Befindlichkeiten. Von der Einsamkeit des Individuums bis hin zu nächtlichen Exzessen werden viele Themen angesprochen. Die Nacht macht den einen klein, den anderen zum Löwen. Die Gruppenausstellung „Die Magie der Nacht“ möchte einen kleinen Einblick in dieses nächtliche Abenteuer geben, das von turbulentem Nachtleben und unendlicher Stille erzählt. Teilnehmende Künstler*innen: Julia Bornefeld, Leonora Prugger, Cornelia Lochmann, Alexander Staffler und Ingrid Klauser Leonora Pruggers figurative Malereien entpuppen sich als Patchwork-Bilder und zeigen mit Fragmenten von Darstellungen das pulsierende Nachtleben und seine Schattenseiten, wo Identität hemmungslos erforscht und ausgelebt wird. Julia Bornefeld spannt in ihren Arbeiten einen Bogen zwischen innerer Wahrnehmung und kosmischer Empfindung. Ihre geheimnisvollen Bilder verstehen sich als Suche nach dem Anfang und der Unendlichkeit des Seins. Cornelia Lochmanns Bildwelten scheinen Geschichten zu erzählen. Mit ihren fantastischen, bisweilen surreal aufgeladenen Gemälden spürt sie dem Unbewussten und Transzendenten nach und lädt uns ein, die geheimen Bereiche unseres Selbst zu erkunden. Leonora Klausners Kunst zeichnet sich durch das Geheimnisvolle, Vieldeutige und Rätselhafte aus, aus dem das labyrinthisch Verworrene hervorgeht. So wie der Traum im Gegensatz zu einer aufgeklärten, verwalteten Welt steht, so zeigt Klausner Wege verwobener Gedanken des Unbewussten. Alexander Staffler zeigt uns seine verzerrten, imaginären Abstraktionen, die das Groteske, Unreine und Abgründige der Nacht aufgreifen. Seine Schwarz-Weiß-Bilder sind mit großer Dynamik und Spannung aufgeladen.