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Für Schostakowitsch war Beethoven das eine große Vorbild, mit er sich unweigerlich messen musste, nicht nur als Komponist, sondern auch als junger Pianist am Konservatorium von St. Petersburg, wo er sich im Rahmen seiner Ausbildung mit einem riesengroßen Musikrepertoire auseinandersetzen musste, darunter auch die vielen Klaviersonaten des verehrten Beethoven. Das Konzert unter der Leitung von Alevtina Ioffe stellt diese beiden Giganten der klassischen Musik einander gegenüber. Den Anfang macht die Ouvertüre zu Beethovens „Die Geschöpfe des Prometheus“, das einzige Ballett, das der Komponist je vollendete. Es handelt sich dabei um eine Allegorie auf die Legende des Prometheus, jenen Titanen, der von Zeus dafür bestraft wurde, den Göttern das Feuer gestohlen und den Menschen geschenkt zu haben. Die Choreografie zum Ballett stammt von dem berühmten Tänzer, Choreografen und Komponisten Salvatore Viganò, Neffe und Schüler Luigi Boccherinis, Maître de Ballet zuerst in Wien und danach in Mailand an der Scala. Im zweiten Teil des Konzerts hören wir noch einmal Beethoven mit seiner Fünften Sinfonie, die einst von E.T.A. Hoffmann als eines der bedeutendsten Musikwerke seiner Zeit bezeichnet wurde. Die Musikgeschichte bestätigte ihn in seiner Annahme und feiert Beethovens Fünfte heute als eines der wichtigsten Werke aller Zeiten, sowohl aufgrund ihrer dramatischen und expressiven Kraft, von Sturm und Drang und Romantik literarisch beflügelt, als auch aufgrund der komplexen kompositorischen Struktur: Auf Basis des berühmten Schicksalsmotivs gleich am Anfang des Ersten Satzes entwickelt Beethoven den gesamten weiteren Verlauf der Sinfonie. Zwischen diesen beiden Werken Beethovens erklingt das 1. Konzert von Dmitri Schostakowitsch Opus 35, das den Bonner Meister mit einem Zitat aus der Sonate „Appassionata“ ehrt (die Schostakowitsch als Schüler am Konservatorium studierte) und daneben weitere Verweise auf das klassische und populäre Repertoire sowie augenzwinkernde Anspielungen auf das eigene Werk enthält. Als Solisten stehen der Dirigentin Alevtina Ioffe die Pianistin Anna Kravtchenko, die dem Publikum spätestens seit ihrem 1. Platz beim Busoni-Wettbewerb 1996 bekannt ist, als sie gerade einmal 16 Jahre alt war, und die Erste Trompete des Haydn Orchesters, Nicola Baratin, zur Seite.