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Eine halb ausgeräumte Wohnung, Koffer und Kartons: Eine Frau Mitte dreißig wartet gemeinsam mit ihrer Tochter Mirna auf den Umzugswagen. Beim Packen werden Frauenbilder und Beziehungskonzepte kommentiert, das Scheitern an den eigenen Erwartungen beklagt und die diffuse Sehnsucht nach einem Neuanfang begraben. Tochter Mirna hat zum Befremden der Mutter zwar die Scharfzüngigkeit von ihr geerbt, scheint ansonsten aber ganz anders geraten zu sein. In „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ hatte sich Sibylle Berg der wütenden Generation der Frauen über zwanzig gewidmet. In „Und dann kam Mirna“ erzählt sie nun, wo die rebellischen Frauen zehn Jahre später mit Mitte dreißig stehen: Sie haben Kinder bekommen, Trennungen hinter sich und schlagen sich mit der Einsicht herum, dass sie „nur ein kleines mittelmäßiges Leben“ haben werden. Von den Töchtern werden sie kritisch hinterfragt. Das Stück wurde mit dem Friedrich-Luft-Preis 2015 und dem Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen 2016 ausgezeichnet und zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen.