von Nino Haratischwili
mit:
Jasmin Mairhofer, Markus Westphal, Margot Mayrhofer, Horst Hermann, Julia Augscheller, Laura Masten
Regie: Torsten Schilling
Bühne und Kostüme: Andrea Kerner
Eine Neubearbeitung der klassischen Elektra-Tragödie, durch den scharfen, zeitgenössischen Blick der Dramatikerin Nino Haratischwili, die sich zwischen zwei Welten bewegt, die ihrer georgischen Herkunft und die ihres neuen Zuhause in Hamburg.
Elektra (Jasmin Mairhofer) wartet seit Jahren auf die Rückkehr ihres geliebten Bruders Orest (Markus Westphal) an den Hof von Mykene. Zehn Jahre sind vergangen, seit er in den Trojanischen Krieg gezogen ist. Elektra wird von der Unruhe des Wartens verzehrt, all ihre Liebe und all ihre Hoffnung richten sich auf die Rückkehr des Bruders. Als Kinder haben sie sich versprochen, eine bessere und gerechtere Welt zu erschaffen, anders als die ihrer Eltern. Elektra wird vom Hass auf ihre Mutter Klytaimnestra (Margot Mayrhofer) und ihren Stiefvater Aigisthos (Horst Hermann) verzehrt, die für den Tod ihres idealisierten Vaters Agamemnon verantwortlich sind. Doch die Rückkehr ihres Bruders entspricht nicht ihren Erwartungen, Orest ist des Krieges überdrüssig und desillusioniert, er will keine neuen Konflikte. Mit ihm kommt auch die trojanische Prinzessin Polyxena (Julia Augscheller), die den Krieg aus der Perspektive der Besiegten erlitten hat und Elektras Idealismus in Frage stellt. Was an der Oberfläche wie ein Konflikt der Generationen wirken könnte, wird in Wahrheit zu einer Auseinandersetzung um Gerechtigkeit, Moral, Gefühle und Schuld.