Für den Besucher ergibt sich erstmals in Südtirol die Gelegenheit, Einblick in die über 30 Werkstattjahre des aus Naturns stammenden Goldschmiedes und Bildhauers zu nehmen. Der Kunsthandwerker selbst nennt seine Ausstellung "Schmuckgeschichten 2016 ", fünf verschiedene Werkgruppen stehen im Mittelpunkt der Schau, wobei Handwerk und künstlerisches Schaffen im engen Dialog stehen. Themenbezogenes Arbeiten und eine konstante fachliche Entwicklung des eigenen Berufsbildes haben in der seit 1987 bestehenden Werkstatt Tradition, Themen und Materien aus dem eigenen Umfeld zum Schwerpunkt des Oeuvres werden lassen.
So werden in der Schmuckgruppe "Transformation" heimische Früchte und Holz zu Schmuckstücken, bei der Edition "Schneeball" verwendet Konrad Laimer den schneeweißen Rohstoff Marmor aus den Vinschgauer Brüchen. Kupfer und Bergkristall aus dem Ahrntal definieren die Serie "Aurina", Ziegenbock - und Gemsenhorn bilden beim "Alpinschmuck" den zentralen Werkstoff. Und schließlich die Edition "Zeitreise": die von der Natur über Jahrtausende und Jahrmillionen Jahre konservierten Materien Moor - Eiche, Bernstein und Mammut - Elfenbein bilden die „Materia prima“ für diese Preziosen. Seit 1976 beschäftigt sich Konrad Laimer mit Schmuck, anatomische, physikalische und chemische Eigenschaften der verschiedensten Materien stehen dabei im Zentrum und eröffnen neue Wege in Formfindung und Technik. Für ihn ergibt sich die Form aus den Eigenschaften und Voraussetzungen der Materien, sie sind der Schlüssel zum Design.
Konrad Laimer, 1960 in Meran geboren, absolviert zunächst eine Goldschmiedelehre, von 1983 - 85 Meisterschule für Goldschmiede in Bozen, 1987 - 89 Assistent an der Sommerakademie Salzburg. Zahlreiche Ausstellungen, Auszeichnungen und eine umfangreiche Lehrtätigkeit, u.a. in Philadelphia (USA), Venedig (I) und Kaliningrad (RUS).