Wie sich roh anmutende Ideen in einem einhergehenden Wandel verhalten, interessiert nicht nur die Kunstgeschichte, sondern auch Ebba Olsson und Manuel Bauer. Ein ausschweifender Diskurs, der sich mit beinahe besessener Naivität auf den Weg macht und schließlich doch wieder zum eigentlichen Punkt zurückkehrt: Was kann wie noch gehen?
Nach drei Jahren gemeinsamen Malereistudiums an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zeigen sie anhand eigensinniger Positionen eine Realität, die zwar derselben Zeit entstammt, jedoch von unterschiedlichen Ausgangspunkten geprägt wurde und schließlich in Wien einen gemeinsamen
lokalen Nenner fand.
Ebba Olsson, geboren 2000 in Stockholm, Schweden, arbeitet häufig in unterschiedlichen Materialien wie Acryl, gefundenen Lederkleidungsstücken, Textilien und Lacken. Ihre immer wieder neu arrangierten Arbeiten trotzen der formalen Klassik und streben auf kraftvolle Weise nach einem eigenständigen
Dasein.
Manuel Bauer, geboren 2002 in Brixen, Italien, beschäftigt sich in seinen meist mit Ölfarben ausgeführten Malereien mit „Gott und der Welt“. Die Bilderflut wird gefiltert, geleitet und dann neu inszeniert. Spielerisch in der Spannung zwischen rechts und links zielen seine Arbeiten auf eine anspruchsvolle
Beobachtung.
In der Ausstellung mit dem Titel rå roa, zusammengesetzt aus den Wörtern rå (schwedisch „roh“) und roa (ladinisch, Gröden, „Steingeröll“), werden genau solche Themen berührt. Die Werke erscheinen roh und
ursprünglich, doch wie Geröllkegel kommen sie nicht zur Ruhe und ermöglichen durch den ständigen Wandel vergangener Prägungen immer neue Formationen.