Vierzig Jahre nach dem Tod zweier großer Persönlichkeiten der Weltkultur, Italo Calvino und Marc Chagall, erinnern der Italienische Verband der Künstler von Trient | Bozen FIDA sowie der ASSB - Schriftstellerverband Bozen mit einer Veranstaltung an die beiden herausragenden Künstler
Im Rahmen der breit angelegten Kulturveranstaltung werden Werke von neunundzwanzig Künstlern aus der Region Trentino-Südtirol sowie von den dreizehn dem ASSB Bozen angehörigen Schriftstellern verfasste Schriften gezeigt. Es handelt sich um freie und persönliche Interpretationen und Inspirationen, eine Hommage an die beiden unvergessenen Persönlichkeiten, denen in Kunst und Literatur unermessliche Bedeutung zukommt.
Ihr bedeutendes Vermächtnis loten die Künstler und Schriftsteller aus, um in der heutigen Kultur – Reflex einer noch immer lebendigen Vergangenheit - einen Moment des Staunens zu schaffen.
„Die Emotionen der Künstler“ lautet der Titel dieses ehrgeizigen Projekts, das um die tiefe Emotionalität kreist, die in den Gemälden und Schriften der beiden großen Autoren meisterhaft verborgen ist. Wie in der leichten, flüchtigen Poesie, die in ihren phantasievollen Werken stets spürbar ist.
Italo Calvino: Santiago de Las Vegas de La Habana, 15. Oktober 1923 – Siena, 19. September 1985
Bereits an seinen frühen Texten aus der Nachkriegszeit lässt sich ein unverwechselbarer Stil erkennen, der zwar im Großen und Ganzen dem Realismus jener Zeit entspricht, sich aber durch eine Entmystifizierung der Wirklichkeit auszeichnet – angefangen beim Widerstand der Partisanen, den er aus der Sicht eines Kindes schildert.
Der fabelhafte Aspekt wird im Laufe der Jahre stärker, und Calvinos allegorischer, moralisierender Schreibstil richtet sich gegen soziale Zwänge, das Böse im Menschen und die Wunden, die Fortschritt und Wirtschaft der Natur zufügen – eine Seite seines Denkens, die auch in seinen scharfsinnigen Sachtexten stark zur Geltung kommt. Calvino verlieh seinen Gedanken nicht nur durch Inhalte Ausdruck, sondern auch durch die sorgfältige Wahl der Textform.
Marc Chagall: Lëzna, 7. Juli 1887 – Saint-Paul-de-Vence, 28. März 1985.
Marc Chagall, Geburtsname: Moische Zacharovitsch Schagal, war ein russisch-französischer Maler mit jüdisch-orthodoxen Wurzeln.
Vor allem der Fauvismus hatte es ihm angetan: Ähnlich Van Gogh spielte er mit den Formen seiner Figuren und verlieh seinen Bildern eine traumhafte Dimension der Erinnerung.
Chagall war bereits in seiner Jugend von der Bibel als Quelle der Poesie und Kunst fasziniert, begann aber erst in den 1930er Jahren, sie im Detail zu studieren.
Zu seinen Lieblingsmotiven zählten neben der Bibel auch Geiger, ein typisches Element der traditionellen jüdischen Kultur.
Viele Werke aus Chagalls umfangreichem Schaffen befinden sich heute Teil in den bedeutendsten Sammlungen der Welt.