von Ferdinand von Schirach
Letzter Wille: Selbstbestimmung
Der Tod gehört zum Leben. Aber dürfen wir selbst über ihn bestimmen? Richard Gärtner möchte es. Er ist 78, körperlich und geistig gesund, aber nach dem qualvollen Tod seiner Frau möchte er nicht mehr weiterleben: „Ich will als ordentlicher Mensch sterben, so, wie ich gelebt habe.“ Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Doch aktive Sterbehilfe ist in den meisten Ländern verboten. Nun wird Richard Gärtners letzter Wille vor dem Ethikrat verhandelt. Kirche, Justiz, Medizin – jede Standesvertretung sucht nach verlässlichen Argumenten.
Ferdinand von Schirach legt nach seinem Erfolgsstück „Terror“ mit „Gott“ ein neues Verhandlungsdrama vor, das Grundfragen des Menschseins berührt: Was ist ein Menschenleben wert? Welches ist das rechte Maß an Selbst- und Fremdbestimmung? Welche Rechte und Pflichten bringt es mit sich, in dieses Leben geworfen zu sein? Die Frage nach der absoluten Autonomie des Menschen wird aus ethischer, politischer und religiöser Sicht beleuchtet. Am Ende entscheidet das Publikum mittels Abstimmung über den Ausgang der Verhandlung. Das Theater in der Josefstadt nutzte für das Bühnenbild auch Porträts des Südtiroler Künstlers Gotthard Bonell.
Ein Gastspiel des Theaters in der Josefstadt, Wien
von Ferdinand von Schirach
Regie: Julian Pölsler
Bühne: Walter Vogelweider
Kostüme: Birgit Hutter
Dramaturgie: Leonie Seibold
Video: Julian Pölsler, Sebastian Schubert
Mit:
Vorsitzender des Ethikrats: Michael König
Richard Gärtner: Johannes Seilern
Brandt, Augenarzt: Martin Niedermair
Biegler, Rechtsanwalt: Raphael von Bargen
Keller, Mitglied des Ethikrats: André Pohl
Litten, Rechtssachverständiger: Paul Matić
Sperling, medizinischer Sachverständiger: Alexander Strömer
Thiel, theologischer Sachverständiger: Robert Meyer