Michele Azzalini (Vittorio Veneto 1996) studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Venedig.
Johanna Fink (Bozen 1998) lebt und arbeitet in Wien, sie studiert Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste bei Julian Göthe.
Zone d'Ombra (Schattenzonen) ist eine Reflexion über die Wahrnehmung. Sie erzählt von unterschiedlichen Untersuchungen, die sich in dem Bestreben vereinen, zu enthüllen, was „verborgen“ bleibt. Die Ausstellung erforscht einen oft nicht unmittelbar wahrnehmbaren Mikrokosmos, einen Untergrund, der sich auch den Betrachtenden nur durch eine Annäherung an die Arbeiten selbst enthüllt.
Michele Azzalini und Johanna Fink präsentieren Arbeiten, die ihr gemeinsames Interesse an dieser verborgenen Welt widerspiegeln und kreieren so eine Landschaft, die auf den ersten Blick in der Zeit stillzustehen scheint.
Michele Azzalini erforscht die Grenzen zwischen Natürlichem und Künstlichem anhand von Materialien wie Holz, Beton und Metall.
Seine Arbeiten stammen aus zwei verschiedenen Serien, die sich denselben Thematiken widmen. Die Serie „Dispositivi“ beleuchtet das Innenleben von Pflanzen, welches dem menschlichen Auge gänzlich verborgen bleibt: Das Interesse liegt auf den unsichtbaren Kräften, die ihre Entwicklung antreiben, wie Licht und Mineralstoffen.
Arbeiten aus der Serie „Casseforme“ hingegen frieren die fließende Bewegung der Säfte im Pflanzeninneren ein. Sie bilden das Gedächtnis, das im Körper der Pflanzen während ihres gesamten Lebens gespeichert bleibt. So entstehen Formen, die ein autonomes Eigenleben zu führen scheinen, in denen sich die Grenze zwischen natürlich und künstlich auflöst und die eine neue Wechselbeziehung zwischen den Menschen und anderen Arten suggeriert.
Johanna Fink arbeitet mit Gefundenem. Sammeln und Finden sind Hauptbestandteil ihrer künstlerischen Praxis.
Gefundene und weggeworfene Dinge werden neu gedacht und umgewandelt. Sie erhalten andere Formen und Funktionen, bilden neue Verbindungen und Narrative aus. Häufig bedient sie sich einer etwas skurrilen, ironischen Zugangsweise. Der Blick wird auf Objekte, Lebewesen und Momente gelenkt, die oft im Verborgenen bleiben.
Durch die Wiederentdeckung des scheinbar Unbedeutenden hinterfragt sie unser Verhältnis zur Natur, zur Gesellschaft, zu Handwerk. Ihre Arbeiten spielen mit der Spannung zwischen dem Vergänglichen und dem Beständigen, zwischen Stadt und Land, zwischen dem Menschen und seinen Objekten.