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Art & Culture: Vernissage Events

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ar/ge Kunst - À JOUR. Clemen Parrocchetti
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Art & Culture
Donnerstag, 05 Dez. 2024 19:00

Die Ar/Ge Kunst zeigt mit À JOUR die erste institutionelle Ausstellung zu Clemen Parrocchetti (Mailand 1923–2016), einer rebellischen und nonkonformistischen Künstlerin, die die 68er-Bewegung als Initialzündung für eine kreative, politische Wende erlebte. In diesen Jahren leidenschaftlicher feministischer Kämpfe bediente sich die Künstlerin der Mittel und Methoden häuslicher Arbeit, um politisch Stellung zu beziehen zu Fragen, die innerhalb der Bewegung auf theoretischer Ebene intensiv diskutiert wurden, so etwa die untergeordnete Rolle der Frau, Abtreibung und Scheidung als Werkzeuge der Emanzipation, häusliche Gewalt und sexuelle Befreiung. In der besonderen Stellung der Hausarbeit in Parrocchettis Werken spiegelt sich die Nähe der Künstlerin zum Collettivo Internazionale Femminista, das von Theoretikerinnen wie Silvia Federici, Mariarosa Dalla Costa und Leopoldina Fortunati in Padua gegründet wurde. Zu den zahlreichen politischen Aktionen des Kollektivs gehörte unter anderem auch die international betriebene Kampagne zugunsten der Bezahlung von Haushaltsarbeit. Dies war ebenfalls ein zentrales Anliegen des Gruppo Immagine in Varese (Cibaldi, Gandini, Parrocchetti, Secol und Sironi), dem sich Parrocchetti 1978 anschloss und mit dem sie noch im selben Jahr an der Biennale von Venedig teilnahm. Im Fokus der Ausstellung stehen vor allem Parrocchettis Werke der 1970er-Jahre. Der französische Ausdruck à jour, der der Schau ihren Titel gibt, ist ein Wortspiel und bezeichnet eine Technik der Stickerei, bei der durch das Ausziehen von Gewebefäden ein durchbrochenes Muster entsteht – und somit eine bestechende Ajourarbeit. Doch bedeutet mettre à jour auch, etwas sichtbar zu machen und ans Licht zu bringen: in diesem Fall die Situation der Frauen in ihrem Kampf gegen die patriarchalische Unterordnung. Zudem verweist der Ajour- oder Hohlsaum auf die von ständiger Wiederholung geprägte weibliche Arbeit im Haushalt und auf das Sich-Abarbeiten an Hindernissen, die die Künstlerin tagtäglich überwinden muss. Clemen Parrocchetti (1923–2016) lebte und arbeitete in Mailand. Nach Abschluss ihres Studiums an der Accademia di Brera zeigte sie ab 1957 ihre Werke in mehr als fünfzig Einzelausstellungen im In- und Ausland. Charakterstark entwickelte sie eine eigenständige künstlerische Praxis, die sich für die Protestformen der 68er-Bewegung öffnete und eine „in Dingen ausgedrückte“ feministische Sprache begründete. Diese stand im Einklang mit einer politischen Sicht auf die unbezahlte weibliche Produktions- und Reproduktionsarbeit und die sich hieraus ableitenden Forderungen im Umkreis des Movimento di Lotta Femminista in Padua. Kuratiert von Marco Scotini, Francesca Verga und Zasha Colah

ar/ge Kunst Museumstraße, 29, Bozen, BZ
Marlies Baumgartner: TACTUS
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Art & Culture
Samstag, 07 Dez. 2024 20:00

Das Kunstforum Unterland präsentiert vom 7. bis 21. Dezember 2024 die Einzelausstellung "TACTUS" der aufstrebenden Künstlerin Marlies Baumgartner. Marlies Baumgartner hat mit ihrer Malerei eine unverwechselbare Handschrift entwickelt, die sie auszeichnet. Mit dieser einzigartigen Ausdrucksweise gelingt es ihr, den Puls der Zeit zu treffen und die Schnittstelle zwischen realem und digitalem Raum sichtbar zu machen und die fließenden Identitäten erfahrbar zu gestalten. Mit TACTUS präsentiert sie einen künstlerischen Dialog über die Wahrnehmung des Körpers und die Identitätsfrage in der digitalen Welt. In dieser Einzelausstellung begibt sich Baumgartner auf eine existenzielle künstlerische Recherche der menschlichen Wahrnehmung im digitalen Zeitalter. Ihre Malereien auf Glas, Holz, Leinwand und Papier zeigen nicht nur, was Menschen sehen, sondern untersuchen, wie der Mensch die Welt wahrnimmt. Im Zentrum der Darstellungen steht der Körper. Die Körperdarstellungen der Künstlerin sind dabei nicht direkt zugänglich, sondern durch ihre charakteristischen Pixelungen verfremdet. Diese stilistischen Pixel, die mit großer Präzision und Geduld aus unzähligen einzeln gesetzten Pinselstrichen bestehen, stehen sowohl für den oft beschönigenden Filter digitaler Bildschirme als auch für die Verzerrung und Distanz zur Realität, die durch solche Medien entstehen kann. Die Ausstellung, die ausschließlich neue Werke zeigt, bietet tiefe Einblicke in das Spannungsfeld zwischen digitaler Reproduktion und physischem, körperlichem Sein. Baumgartner stellt grundlegende Fragen: Was bedeutet es, in einer zunehmend digitalen Welt einen Körper zu besitzen, und wie verändert sich unser Umgang mit Körperlichkeit? Die Künstlerin verdeutlicht den Unterschied zwischen digitalem und realem Kontakt und zeigt, dass unser Körper ein Instrument ist, das uns, mit all unseren bewussten und unbewussten Prozessen, in unmittelbare Verbindung zu unserer Umgebung bringt. Dabei greift sie Gedanken von Johannes Hepp aus dessen Buch „Homo Digitalis“ auf: „Die Leiblichkeit wird immer mehr der existenzielle und verbleibende Unterschied zwischen KI und Mensch.“ Marlies Baumgartner, Jahrgang 1995, begann ihre künstlerische Laufbahn 2009 an der Kunstschule „Cademia“ in St. Ulrich in Gröden und setzte ihr Studium der Malerei an der „Libera Accademia di Belle Arti“ in Florenz fort.

Kunstforum Unterland Laubengasse, 26, Neumarkt, BZ
PAUL dë DOSS MORODER, ALEX PERGHER
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Art & Culture
Dienstag, 17 Dez. 2024 18:00

EINFÜHRUNG FIORENZO DEGASPERI EDITH STROBL Paul dё Doss – Moroder Bildhauermeister, lebt und arbeitet in St. Ulrich – Südtirol. Er hat im Alter von 15 Jahren in der Bildhauerwerkstatt des Vaters, Enrico Moroder Doss, selbst Akademischer Bildhauer, angefangen zu schnitzen. Zur selben Zeit besuchte er die Kunstschule in St. Ulrich. Nach der Ausbildung in Gröden absolvierte er eine zweijährige Studienzeit in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Café/Atelier Pinta Pichl Oberragen 3, Bruneck, BZ

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Donnerstag, 05 Dez. 2024 19:00

Die Ar/Ge Kunst zeigt mit À JOUR die erste institutionelle Ausstellung zu Clemen Parrocchetti (Mailand 1923–2016), einer rebellischen und nonkonformistischen Künstlerin, die die 68er-Bewegung als Initialzündung für eine kreative, politische Wende erlebte. In diesen Jahren leidenschaftlicher feministischer Kämpfe bediente sich die Künstlerin der Mittel und Methoden häuslicher Arbeit, um politisch Stellung zu beziehen zu Fragen, die innerhalb der Bewegung auf theoretischer Ebene intensiv diskutiert wurden, so etwa die untergeordnete Rolle der Frau, Abtreibung und Scheidung als Werkzeuge der Emanzipation, häusliche Gewalt und sexuelle Befreiung. In der besonderen Stellung der Hausarbeit in Parrocchettis Werken spiegelt sich die Nähe der Künstlerin zum Collettivo Internazionale Femminista, das von Theoretikerinnen wie Silvia Federici, Mariarosa Dalla Costa und Leopoldina Fortunati in Padua gegründet wurde. Zu den zahlreichen politischen Aktionen des Kollektivs gehörte unter anderem auch die international betriebene Kampagne zugunsten der Bezahlung von Haushaltsarbeit. Dies war ebenfalls ein zentrales Anliegen des Gruppo Immagine in Varese (Cibaldi, Gandini, Parrocchetti, Secol und Sironi), dem sich Parrocchetti 1978 anschloss und mit dem sie noch im selben Jahr an der Biennale von Venedig teilnahm. Im Fokus der Ausstellung stehen vor allem Parrocchettis Werke der 1970er-Jahre. Der französische Ausdruck à jour, der der Schau ihren Titel gibt, ist ein Wortspiel und bezeichnet eine Technik der Stickerei, bei der durch das Ausziehen von Gewebefäden ein durchbrochenes Muster entsteht – und somit eine bestechende Ajourarbeit. Doch bedeutet mettre à jour auch, etwas sichtbar zu machen und ans Licht zu bringen: in diesem Fall die Situation der Frauen in ihrem Kampf gegen die patriarchalische Unterordnung. Zudem verweist der Ajour- oder Hohlsaum auf die von ständiger Wiederholung geprägte weibliche Arbeit im Haushalt und auf das Sich-Abarbeiten an Hindernissen, die die Künstlerin tagtäglich überwinden muss. Clemen Parrocchetti (1923–2016) lebte und arbeitete in Mailand. Nach Abschluss ihres Studiums an der Accademia di Brera zeigte sie ab 1957 ihre Werke in mehr als fünfzig Einzelausstellungen im In- und Ausland. Charakterstark entwickelte sie eine eigenständige künstlerische Praxis, die sich für die Protestformen der 68er-Bewegung öffnete und eine „in Dingen ausgedrückte“ feministische Sprache begründete. Diese stand im Einklang mit einer politischen Sicht auf die unbezahlte weibliche Produktions- und Reproduktionsarbeit und die sich hieraus ableitenden Forderungen im Umkreis des Movimento di Lotta Femminista in Padua. Kuratiert von Marco Scotini, Francesca Verga und Zasha Colah

ar/ge Kunst Museumstraße, 29, Bozen, BZ
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Samstag, 07 Dez. 2024 20:00

Das Kunstforum Unterland präsentiert vom 7. bis 21. Dezember 2024 die Einzelausstellung "TACTUS" der aufstrebenden Künstlerin Marlies Baumgartner. Marlies Baumgartner hat mit ihrer Malerei eine unverwechselbare Handschrift entwickelt, die sie auszeichnet. Mit dieser einzigartigen Ausdrucksweise gelingt es ihr, den Puls der Zeit zu treffen und die Schnittstelle zwischen realem und digitalem Raum sichtbar zu machen und die fließenden Identitäten erfahrbar zu gestalten. Mit TACTUS präsentiert sie einen künstlerischen Dialog über die Wahrnehmung des Körpers und die Identitätsfrage in der digitalen Welt. In dieser Einzelausstellung begibt sich Baumgartner auf eine existenzielle künstlerische Recherche der menschlichen Wahrnehmung im digitalen Zeitalter. Ihre Malereien auf Glas, Holz, Leinwand und Papier zeigen nicht nur, was Menschen sehen, sondern untersuchen, wie der Mensch die Welt wahrnimmt. Im Zentrum der Darstellungen steht der Körper. Die Körperdarstellungen der Künstlerin sind dabei nicht direkt zugänglich, sondern durch ihre charakteristischen Pixelungen verfremdet. Diese stilistischen Pixel, die mit großer Präzision und Geduld aus unzähligen einzeln gesetzten Pinselstrichen bestehen, stehen sowohl für den oft beschönigenden Filter digitaler Bildschirme als auch für die Verzerrung und Distanz zur Realität, die durch solche Medien entstehen kann. Die Ausstellung, die ausschließlich neue Werke zeigt, bietet tiefe Einblicke in das Spannungsfeld zwischen digitaler Reproduktion und physischem, körperlichem Sein. Baumgartner stellt grundlegende Fragen: Was bedeutet es, in einer zunehmend digitalen Welt einen Körper zu besitzen, und wie verändert sich unser Umgang mit Körperlichkeit? Die Künstlerin verdeutlicht den Unterschied zwischen digitalem und realem Kontakt und zeigt, dass unser Körper ein Instrument ist, das uns, mit all unseren bewussten und unbewussten Prozessen, in unmittelbare Verbindung zu unserer Umgebung bringt. Dabei greift sie Gedanken von Johannes Hepp aus dessen Buch „Homo Digitalis“ auf: „Die Leiblichkeit wird immer mehr der existenzielle und verbleibende Unterschied zwischen KI und Mensch.“ Marlies Baumgartner, Jahrgang 1995, begann ihre künstlerische Laufbahn 2009 an der Kunstschule „Cademia“ in St. Ulrich in Gröden und setzte ihr Studium der Malerei an der „Libera Accademia di Belle Arti“ in Florenz fort.

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