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Konzert des Haydn Orchesters - Dir: Michele Spotti - Veröffentlicht von FondazioneHaydnStiftung

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Event-Informationen

Die englische Königin Elisabeth I liebt diesen feierlichen und repräsentativen Tanz: Wenn der Hochadel an den europäischen Renaissancehöfen prachtvoll gekleidet in seine Ballsäle einzieht, wird er dort gewöhnlich mit einer Pavane empfangen. Der 24jährige Maurice Ravel vollendet die – 1910 orchestrierte – Klavierfassung seiner „Pavane pour une infante défunte” 1899 als Student am Konservatorium in Paris. Zwei Jahre zuvor war er dort in die Kompositionsklasse von Gabriel Fauré aufgenommen worden, der 1905 die Direktorin der Musikhochschule übernehmen und deren Lehrpläne „modernistisch“ aktualisieren wird. Die Pavane „für eine entschlafene Infantin“ spielt im Titel mit der Assonanz der französischen Worte „infante“ und „défunte“ und ist eine Hommage an die Musikmäzenin Winnaretta Singer de Polignac, deren Salon, in dem sich die Kulturelite trifft, Ravel regelmäßig besucht. „Überall spielt man heute Fauré, Ravel, Jean Francaix und Francis Poulenc. Mehr und mehr lebe ich für die Musik und vor allem: in der Musik“, schreibt sie 1942 an ihre Freundin Nadja Boulanger. Die Pavane ist 1902 erstmals öffentlich zu hören und begründet Ravels Erfolg als Komponist. Auf dieses Frühwerk folgt eines der ungewöhnlichsten Debüts der Musikgeschichte: Georges Bizet komponiert seine „Sinfonie in C-Dur“ im November 1855 im Alter von siebzehn Jahren. Diese Schülerarbeit, über deren Existenz er seine Professoren am Pariser Konservatorium ebenso wenig informiert wie seine engsten Freunde, verbirgt er als scheinbar unbedeutende „sinfonische Fingerübung” bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1875 im Notenschrank. Erst 1933 – also acht Jahrzehnte nach ihrer Entstehung – wird die Partitur vom Musikkritiker und Bizetspezialisten Jean Chantavoine entdeckt und am 26. Februar 1935 unter der Leitung von Felix Weingartner in Basel uraufgeführt. Ein Geniestreich: Der junge Bizet orientiert sich an der Wiener Klassik und der Sinfonie in D-Dur seines Lehrers Charles Gounod und kündigt die Nähe zum Musiktheater an, in dem er – posthum – mit der Oper „Carmen“ triumphieren wird.

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Datum und Uhrzeit des Events :

  • Di 19 November, 202420:00

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  • Ein Außenseiter im nordeuropäischen Musikbetrieb: Der dänische Komponist Rued Langgard hat keine Schüler, wird selten gespielt und bei der Vergabe von wichtigen Posten oder Werkaufträgen in seinem Heimatland gerne übersehen. Seine 4. Sinfonie mit dem Titel „Løvfald“ (Herbstpfade) schreibt er 1916 im Alter von 22 Jahren. 1922 wird das Stück in 13 Teilen in Heidelberg uraufgeführt. Die 1920 revidierte expressiv-dramatische Programmmusik entsteht damit in einer „modernistischen” Schaffensperiode, in der dieses exzentrische Ausnahmetalent visionäre Werke wie seine „Sfærernes Musik“ (Spährenmusik) oder die Klaviersuite „Insektarium” komponiert, die, fünf Jahrzehnte später, in den späten 1960er Jahren die Nachkriegsavantgarde beeindrucken werden. Heute gehört Rued Langgard wie auch sein Zeitgenosse Carl Nielsen zu den herausragenden Vertretern der dänischen Musik des 20. Jahrhunderts. Kann man nach Beethoven noch Sinfonien schreiben und auf den Fundamenten der „Wiener Klassik” neue „Häuser” bauen? In seinem sinfonischen Werk unternimmt Johannes Brahms diesen Versuch und steigt damit aus dem langen Schatten seines Vorgängers. Die D-Dur-Sinfonie konzipiert er 1877 in der Sommerfrische in Pörtschach am Wörthersee. Die Uraufführung findet am 30. Dezember 1877 unter der Leitung von Hans Richter im Wiener Musikverein statt. In einer „entwickelnden Variation” , wie Arnold Schönberg dieses Verfahren nennt, wird Beethovens Vermächtnis in der lyrischsten der vier Brahms-Sinfonien modifiziert, ergänzt und weiter ausgebaut. Brahms rückt seine Sinfonie, deren „sonnige Klarheit” später von Kritikern gepriesen wird, noch vor der ersten Präsentation im Konzertsaal vom hellen Dur in dunkles Moll: „Die neue Sinfonie ist so melancholisch, daß Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so etwas Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muss mit Trauerrand erscheinen”. Meint er das ernst? Wohl kaum. Seine pastorale Musik verdrängt düstere Schatten – und klingt wie die Erinnerung an einen unbeschwerten Sommer.
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