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Konzert des Haydn Orchesters - Dir: Thomas Dausgaard - Veröffentlicht von FondazioneHaydnStiftung

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Ein Außenseiter im nordeuropäischen Musikbetrieb: Der dänische Komponist Rued Langgard hat keine Schüler, wird selten gespielt und bei der Vergabe von wichtigen Posten oder Werkaufträgen in seinem Heimatland gerne übersehen. Seine 4. Sinfonie mit dem Titel „Løvfald“ (Herbstpfade) schreibt er 1916 im Alter von 22 Jahren. 1922 wird das Stück in 13 Teilen in Heidelberg uraufgeführt. Die 1920 revidierte expressiv-dramatische Programmmusik entsteht damit in einer „modernistischen” Schaffensperiode, in der dieses exzentrische Ausnahmetalent visionäre Werke wie seine „Sfærernes Musik“ (Spährenmusik) oder die Klaviersuite „Insektarium” komponiert, die, fünf Jahrzehnte später, in den späten 1960er Jahren die Nachkriegsavantgarde beeindrucken werden. Heute gehört Rued Langgard wie auch sein Zeitgenosse Carl Nielsen zu den herausragenden Vertretern der dänischen Musik des 20. Jahrhunderts. Kann man nach Beethoven noch Sinfonien schreiben und auf den Fundamenten der „Wiener Klassik” neue „Häuser” bauen? In seinem sinfonischen Werk unternimmt Johannes Brahms diesen Versuch und steigt damit aus dem langen Schatten seines Vorgängers. Die D-Dur-Sinfonie konzipiert er 1877 in der Sommerfrische in Pörtschach am Wörthersee. Die Uraufführung findet am 30. Dezember 1877 unter der Leitung von Hans Richter im Wiener Musikverein statt. In einer „entwickelnden Variation” , wie Arnold Schönberg dieses Verfahren nennt, wird Beethovens Vermächtnis in der lyrischsten der vier Brahms-Sinfonien modifiziert, ergänzt und weiter ausgebaut. Brahms rückt seine Sinfonie, deren „sonnige Klarheit” später von Kritikern gepriesen wird, noch vor der ersten Präsentation im Konzertsaal vom hellen Dur in dunkles Moll: „Die neue Sinfonie ist so melancholisch, daß Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so etwas Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muss mit Trauerrand erscheinen”. Meint er das ernst? Wohl kaum. Seine pastorale Musik verdrängt düstere Schatten – und klingt wie die Erinnerung an einen unbeschwerten Sommer.

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  • Orchesterleitung Hossein Pishkar Orchester Haydn Orchester von Bozen und Trient Programm Carl Maria von Weber: Ouverture zu «Oberon» J 306 John Adams: Shaker Loops Pëtr Il'ič Čajkovskij: Sinfonie Nr. 1 in g-Moll, op. 13 "Winterträume" Carl Maria von Webers Oper „Oberon, or The Elf King’s Oath” wird am 12. April 1826 – nur zwei Monate vor dem Tod des Komponisten – im Royal Opera House Covent Garden uraufgeführt. In der drei Tage vor der Premiere fertiggestellten Ouvertüre verdichten sich die wichtigsten Themen einer exotischen Abenteuerfahrt, die von Frankreich über Bagdad bis nach Tunis führt. „Shaker Loops bedient sich der für mich attraktivsten Aspekte der Sprache des Minimalismus: einem sicheren und leichtfüßigen Sinn für Pulsation, weiträumige Felder der Harmonie und des Timbres sowie sich langsam herausbildende musikalische Architekturen”, sagt John Adams über sein populärstes Werk, das er – nach einem verworfenen ersten Versuch – 1978 als Sextett komponiert und 1983 für Streichorchester arrangiert. Das Schleifenkonzept (Loops) stammt aus der Zeit des Tonbands, als man Musikclips wie Papierschnipsel aneinanderklebte. Das Wort „Shake” bezieht sich auf eine violinistische Spieltechnik und den rituellen Schütteltanz der „Shaker” – einer religiösen Sekte, deren Mitglieder auch in New Hampshire, dem Heimatstaat des Komponisten, lebten. „Ich bin nutzlos, ich bin eine Null”, klagt Tschaikowsky, während er voller Selbstzweifel an seiner ersten Sinfonie arbeitet, die er eine „Sünde meiner süßen Jugend” nennen wird. Das 1866 vollendete Werk mit dem winterlich-nebligen Sound ist natürlich kein „Vergehen” – sondern ein Talentnachweis.
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