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Event-Informationen
Mit dem renommierten Holzbläserquintett „Classic Quintett“, mit sehr erfolgreichen Südtiroler Musikern unter der Leitung von Alexander Veit und dem Organisten Martin Rabensteiner, organisiert vom Kulturverein „KulturInn“
Kino und Musik: Das erste, was man in Charlie Chaplins „The Kid“ sieht, sind die Gittertore eines Armenkrankenhauses. Schaut der Mann mit dem schwarzen Schnurrbärtchen, dem dünnen Gehstock, dem kleinen Hut und den ausgetretenen Schuhen in seinem ersten langen Film wehmütig auf die eigene Biografie zurück? Die Ehe seiner Eltern zerbricht nach seiner Geburt. Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter psychisch krank. Der ältere Halbbruder – ein uneheliches Kind – unterhält die Familie. Armen- und Waisenhäuser gehören ebenso zu dieser Kindheit wie Streifzüge durch die Londoner Elendsviertel. All das taucht in „The Kid“ wieder auf und die Dachstube, in der das Findelkind auf einem Kissen hängt und aus einer Kaffeekanne seine Milch trinkt, erinnert an die Milieustudien aus den Romanen von Charles Dickens. Obwohl Chaplin die Notenschrift nicht beherrscht, komponiert er die Soundtracks für Filme wie „City Lights“ oder „Modern Times“ selbst. Dafür beschäftigt er Arrangeure, die nach seinen Vorgaben die Orchesterpartituren erstellen. „The Kid“ – eine anrührende Mischung aus Slapstick-Komödie und Sozialdrama – kommt 1921 in die Kinos. Erst 50 Jahre später konzipiert der inzwischen 82-jährige Regisseur die Musik zu diesem frühen Meisterwerk, das er mit dem berühmten Satz „Ein Film mit einem Lächeln, und – vielleicht – einer Träne“ einleitet. Timothy Brock hat den Soundtrack, der in „The Kid” mit lang gezogenen und üppig arrangierten Streichermelodien einsetzt und beim ersten Erscheinen des kleinen Tramps zur Unterhaltungsmusik der Tingeltangel-Theater aus Chaplins Jugendjahren zurückkehrt, 2016 neu arrangiert und für die Live-Aufführung adaptiert. Der Stummfilm „The Kid“ wird, parallel zur Aufführung der Originalmusik durch das Haydn Orchester, auf einer Großleinwand gezeigt.
„Die Volksmassen erwarten schöne Lieder, aber zugleich auch gute Instrumentalmusik und Opern”, behauptet im Januar 1936 der berüchtigte Prawda-Artikel „Chaos statt Musik” über Schostakowitschs Oper „Lady Macbeth von Mzensk” und keine „’linke’ Disharmonie”. Anfang der 1940er Jahre scheint der Komponist mit armenischen Wurzeln Aram Khachaturian diesen Ansprüchen in der Sowjetunion sowohl musikalisch wie auch weltanschaulich zu genügen. Auch die proletarische Herkunft ist vorhanden. Sein Vater ist Buchbinder, er selbst studiert in Moskau Biologie, Physik und Mathematik, wird gleichzeitig am berühmten Gnessin-Institut zum Cellisten ausgebildet und wechselt dann an das Konservatorium in der sowjetischen Hauptstadt. Sein 1940 laut eigenen Aussagen „auf einer Woge des Glücks und der Freude” entstandenes Violinkonzert widmet er dem Violinisten David Oistrach, der es danach häufig spielt. Melodisch, virtuos, exotisch und optimistisch: Oistrachs erste Schallplatteneinspielung macht das mit dem Stalinpreis ausgezeichnete Werk weltweit bekannt. Acht Jahre nach der Entstehung des Konzerts verfängt sich auch Aram Khachaturian in den Fallstricken der sowjetischen Kulturpolitik. 1948 wird das Zentralkomitee der KPdSU seine Musik „mit antisowjetischen Tendenzen“ als „formalistisch“ verurteilen. Erst 1953 – nach Stalins Tod – wird er vollständig rehabilitiert. Als Peter Tschaikowsky die Arbeit an seiner sechsten Sinfonie im Januar 1892 beginnt, berichtet er seinem Neffen Vladimir Dawydow, dem Widmungsträger der Sinfonie und späteren Universalerben, das neue Werk sei „eine Programmsinfonie, deren Programm aber für alle ein Rätsel bleiben soll – mögen sie sich nur die Köpfe zerbrechen“. Nach der von Tschaikowsky selbst geleiteten Uraufführung am 28. Oktober 1893 in Sankt Petersburg ist es sein Bruder Modest, der ihm vorschlägt, dem Werk den Titel „Pathétique“ zu geben. Eine geheimnisvolle Sinfonie mit Untiefen. Das belegt auch ein Brief des Komponisten an den Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch: „Mich stört ein wenig, dass meine letzte Sinfonie von einer Stimmung durchdrungen ist, die einem Requiem sehr nahekommt.” Bei der Uraufführung weiß das überraschte Publikum nicht, wie es reagieren soll. Ist die Sinfonie, die leise, fast wie ein Klagelied, endet, ein musikalisches Testament? Die Antworten kann nur die Musik selbst liefern. Neun Tage nach deren Uraufführung stirbt Tschaikowsky in Moskau.
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