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Konzertabend - Veröffentlicht von ale inside

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Werke von J.S.Bach, J.Chr.Pepusch und G.Ph.Telemann mit Ramón Ortega Quero (Oboe) & Peter Kofler (Orgel, Cembalo)

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  • Die englische Königin Elisabeth I liebt diesen feierlichen und repräsentativen Tanz: Wenn der Hochadel an den europäischen Renaissancehöfen prachtvoll gekleidet in seine Ballsäle einzieht, wird er dort gewöhnlich mit einer Pavane empfangen. Der 24jährige Maurice Ravel vollendet die – 1910 orchestrierte – Klavierfassung seiner „Pavane pour une infante défunte” 1899 als Student am Konservatorium in Paris. Zwei Jahre zuvor war er dort in die Kompositionsklasse von Gabriel Fauré aufgenommen worden, der 1905 die Direktorin der Musikhochschule übernehmen und deren Lehrpläne „modernistisch“ aktualisieren wird. Die Pavane „für eine entschlafene Infantin“ spielt im Titel mit der Assonanz der französischen Worte „infante“ und „défunte“ und ist eine Hommage an die Musikmäzenin Winnaretta Singer de Polignac, deren Salon, in dem sich die Kulturelite trifft, Ravel regelmäßig besucht. „Überall spielt man heute Fauré, Ravel, Jean Francaix und Francis Poulenc. Mehr und mehr lebe ich für die Musik und vor allem: in der Musik“, schreibt sie 1942 an ihre Freundin Nadja Boulanger. Die Pavane ist 1902 erstmals öffentlich zu hören und begründet Ravels Erfolg als Komponist. Auf dieses Frühwerk folgt eines der ungewöhnlichsten Debüts der Musikgeschichte: Georges Bizet komponiert seine „Sinfonie in C-Dur“ im November 1855 im Alter von siebzehn Jahren. Diese Schülerarbeit, über deren Existenz er seine Professoren am Pariser Konservatorium ebenso wenig informiert wie seine engsten Freunde, verbirgt er als scheinbar unbedeutende „sinfonische Fingerübung” bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1875 im Notenschrank. Erst 1933 – also acht Jahrzehnte nach ihrer Entstehung – wird die Partitur vom Musikkritiker und Bizetspezialisten Jean Chantavoine entdeckt und am 26. Februar 1935 unter der Leitung von Felix Weingartner in Basel uraufgeführt. Ein Geniestreich: Der junge Bizet orientiert sich an der Wiener Klassik und der Sinfonie in D-Dur seines Lehrers Charles Gounod und kündigt die Nähe zum Musiktheater an, in dem er – posthum – mit der Oper „Carmen“ triumphieren wird.
  • Mit der F-Dur Sinfonie emanzipiert sich Johannes Brahms endgültig vom „Riesen“ Beethoven. Bei der Uraufführung in Wien protestieren zwar Wagner-Anhänger mit lautem Zischen gegen diese akribisch genau konstruierte und kammermusikalisch verdichtete „absolute Musik“. Ein Publikumserfolg wird das im Sommer 1883 entstandene Werk dann aber trotzdem. Clara Schumann hört in den ersten beiden Sätzen einen „geheimnisvollen Zauber des Waldlebens“ und der damalige Kritikerpapst Eduard Hanslick, der den vermeintlichen „Traditionalisten“ Brahms in einem öffentlich ausgetragenen Musikstreit gegen die „Neudeutsche Schule“ um Wagner und Liszt in Stellung gebracht hatte, unterstreicht die Transparenz dieser Musik. Auch Antonìn Dvoràk ist begeistert. „Ich sage und übertreibe nicht, dass dieses Werk seine beiden ersten Sinfonien überragt; wenn auch nicht vielleicht an Größe und mächtiger Konzentration – so aber gewiß an – Schönheit! Es ist eine Stimmung drin, wie man sie bei Brahms nicht oft findet! Welch herrliche Melodien sind da zu finden! Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf“, schreibt er seinem Verleger Fritz Simrock. Im Januar 1893 beginnt Dvoràk in New York mit den Skizzen für seine Sinfonie „Aus der neuen Welt“. „Wer eine 'Spürnase' hat, muss den Einfluss Amerikas erkennen“, stellt er später fest. Aber was ist hier „amerikanisch“? Die „Negro-Spirituals“, die ihm sein Kompositionsschüler Harry Thacker Burleigh vorsingt, haben das Werk wohl ebenso beeinflusst wie Buffalo Bills Westernshow, die Dvoràk besucht, oder Henry Longfellows poetische Verarbeitung des indianischen „Hiawatha“-Mythos. Dennoch ist in der Musik vieles europäisch: die Nähe zu böhmischen Volkstänzen etwa oder die motivisch-thematische Arbeit. Wie auch immer: Die neunte Symphonie wird im Dezember 1893 in der New Yorker Carnegie Hall unter der Leitung von Dvoráks Freund Anton Seidl uraufgeführt – und das Publikum feiert das Werk als den Prototyp einer neuen „amerikanischen“ Kunstmusik.
  • „Die Volksmassen erwarten schöne Lieder, aber zugleich auch gute Instrumentalmusik und Opern”, behauptet im Januar 1936 der berüchtigte Prawda-Artikel „Chaos statt Musik” über Schostakowitschs Oper „Lady Macbeth von Mzensk” und keine „’linke’ Disharmonie”. Anfang der 1940er Jahre scheint der Komponist mit armenischen Wurzeln Aram Khachaturian diesen Ansprüchen in der Sowjetunion sowohl musikalisch wie auch weltanschaulich zu genügen. Auch die proletarische Herkunft ist vorhanden. Sein Vater ist Buchbinder, er selbst studiert in Moskau Biologie, Physik und Mathematik, wird gleichzeitig am berühmten Gnessin-Institut zum Cellisten ausgebildet und wechselt dann an das Konservatorium in der sowjetischen Hauptstadt. Sein 1940 laut eigenen Aussagen „auf einer Woge des Glücks und der Freude” entstandenes Violinkonzert widmet er dem Violinisten David Oistrach, der es danach häufig spielt. Melodisch, virtuos, exotisch und optimistisch: Oistrachs erste Schallplatteneinspielung macht das mit dem Stalinpreis ausgezeichnete Werk weltweit bekannt. Acht Jahre nach der Entstehung des Konzerts verfängt sich auch Aram Khachaturian in den Fallstricken der sowjetischen Kulturpolitik. 1948 wird das Zentralkomitee der KPdSU seine Musik „mit antisowjetischen Tendenzen“ als „formalistisch“ verurteilen. Erst 1953 – nach Stalins Tod – wird er vollständig rehabilitiert. Als Peter Tschaikowsky die Arbeit an seiner sechsten Sinfonie im Januar 1892 beginnt, berichtet er seinem Neffen Vladimir Dawydow, dem Widmungsträger der Sinfonie und späteren Universalerben, das neue Werk sei „eine Programmsinfonie, deren Programm aber für alle ein Rätsel bleiben soll – mögen sie sich nur die Köpfe zerbrechen“. Nach der von Tschaikowsky selbst geleiteten Uraufführung am 28. Oktober 1893 in Sankt Petersburg ist es sein Bruder Modest, der ihm vorschlägt, dem Werk den Titel „Pathétique“ zu geben. Eine geheimnisvolle Sinfonie mit Untiefen. Das belegt auch ein Brief des Komponisten an den Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch: „Mich stört ein wenig, dass meine letzte Sinfonie von einer Stimmung durchdrungen ist, die einem Requiem sehr nahekommt.” Bei der Uraufführung weiß das überraschte Publikum nicht, wie es reagieren soll. Ist die Sinfonie, die leise, fast wie ein Klagelied, endet, ein musikalisches Testament? Die Antworten kann nur die Musik selbst liefern. Neun Tage nach deren Uraufführung stirbt Tschaikowsky in Moskau.

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