Olivier Dubois, zusammen mit Anouk Aspisi neuer künstlerischer Leiter von Tanz Bozen für die nächsten drei Jahre, verneigt sich mit einer unkonventionellen Neuinterpretation seines legendären Stücks Faune(s) auf ganz besondere Art vor der Festivalstadt Bozen. Faune(s) entstand 2008 für das Festival di Avignone und basiert auf einer der bemerkenswertesten Choreografien des 20. Jahrhunderts: L’Après-midi d’un Faune von Vaslav Nijinsky aus dem Jahr 1912 zu Claude Debussys berühmtem Prélude. Wild Descent fußt auf der Idee, die Choreografie des Faune von einem jungen Laienensemble im öffentlichen Raum tanzen zu lassen. Olivier Dubois – einer von nur dreißig Choreografen weltweit, denen es erlaubt ist, mit der Originalpartitur der Choreografie zu arbeiten – wird zusammen mit seiner Kompanie eine Gruppe von ortsansässigen tanzbegeisterten Jugendlichen unter seine Fittiche nehmen, um ein immersives Erlebnis voller Überraschungen zu schaffen. Ziel von Wild Descent ist es, mithilfe des Tanzes unterschiedliche Orte zu erobern und in flüchtige performative Räume zu verwandeln. Eine fantastische Zusammenkunft aller Faune, die Debussys Musik an diesem unvergleichlichen Märchenabend zu einigen der bedeutendsten Orte der Bozener Geschichte bringen wird. In Zusammenarbeit mit Stiftung Bozner Schlösser und Cooperativa 19 / Stagione Estiva Don Bosco. Mit Unterstützung der Fondazione Nuovi Mecenati – der französisch-italienischen Stiftung zur Förderung zeitgenössischen Kunstschaffens.

Die Tanz-Performance erzählt von einem längeren Zustand tiefer Bewusstlosigkeit, dem Koma, aus dem sich die Betroffenen nicht aufwecken lassen. Veronika Riz will diesen Zustand, den wir alle nicht kennen und der uns fasziniert, erforschen, um deren besondere Facetten während der Performance mit tänzerischer Ausdrucksweise und musikalischer Interpretation wiederzugeben.

Eine Klangexplosion, die aus den Tiefen des Körpers aufsteigt und zu einem mächtigen Instrument der Freiheit wird. Ein schreiender, ekstatischer Tanz mit abrupten Sprüngen, orchestriert von zwei exzentrischen Gestalten, unter deren glitzernden 1980er-Disco-Outfits sich eine spannungsgeladene tierische Urwüchsigkeit verbirgt. Das Debütstück des jungen italienisch-österreichischen Künstlers Simone Lorenzo Benini erkundet mittels verschiedener Techniken das Bedürfnis nach Selbstbestätigung, die Sehnsucht nach einem authentischen Leben unabhängig von äußeren Bedingungen. Eine Reise durch eine plurale und von potenziellen Missverständnissen geprägte Welt, in der der Körper zum Resonanzboden und zur Bühne dieses befreienden Schreis wird. Eine Performance von großer emotionaler Intensität über die ständige Suche nach dem Unerwarteten, die Erzeugung eines Spannungs- und Erwartungszustands und die Lust an Exzessen, aus der immer wieder Momente einer gemeinsam erlebten, hysterischen Befreiung erwachsen. Dieser verblüffende Einakter ist eine Feier der Mehrdeutigkeit, der Vielfalt, der Vitalität, der Befreiung, der Verbindung und des Engagements. Konzipiert im Rahmen des Anghiari Dance Hub für den Choreografennachwuchs im Herbst 2023 und realisiert in verschiedenen Künstlerresidenzen in der Slowakei und Italien, wurde (e poi entrarono i cinghiali) für die Vetrina della giovane danza d’autore Extra 2024 des Netzwerks Anticorpi XL ausgewählt und im Dezember im DiD Studio in Mailand uraufgeführt. In Zusammenarbeit mit Handelskammer Bozen und Merkantilmuseum.