Es geht wieder los!
Frisch aus der Sommerpause in die neue Saison
Gerade wurden noch die letzten Stühle der Freilichtbühnen weggeräumt und schon geht es weiter mit dem Programm der ersten Herbstwochen. Große sowie kleine Bühnen haben sich wieder einiges vorgenommen und worum es sich dabei handelt, dass lesen Sie hier.
Ein Déjà-vu – das ist, wenn man glaubt, ein gegenwärtiges Ereignis in der Vergangenheit schon einmal erlebt zu haben. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich dabei um eine Täuschung unserer Erinnerung, die als solche nur selten vorkommt. Das Theaterstück Déjà-vu (ab 6.09., Kulturhaus Schlanders) des JUVI (Jugendtheater Vinschgau) spielt aber im Jahr 2030 und in der Zukunft gehören Déjà-vus zum Alltag. Seit sich nämlich in Schlanders ein unerklärlicher Riss in der Luft aufgetan hat, passieren hier mysteriöse Sachen. Und dann verschwindet auch noch die Wissenschaftlerin Agnes, weltweite Koryphäe auf diesem Gebiet. Ihr Sohn Luca macht sich gemeinsam mit einem Freund auf die Suche nach seiner Mutter. Und diese führt sie wortwörtlich in eine andere Welt. Autor und Regisseur ist der 25-jährige Matthias Gabl aus Tschars, der gern Fantasy mit einer Prise Humor vermischt.
Ebenfalls im Kulturhaus Schlanders ist das Theater Tabor mit dem Kindertheater Heidi zu Gast (20.09, Regie: Anatoli Gluchov). „Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge. Heidi, Heidi, denn hier oben bist du zu Haus“ – dieses Lied hat mehrere Generationen über Jahrzehnte hinweg begleitet. Die Geschichte von Heidi aus den Bergen ist weltweit bekannt und wurde in über 50 Sprachen übersetzt. Millionen von Menschen kennen das Schicksal des Waisenmädchens, das von seiner Tante auf die Alm zu ihrem Großvater, dem Almöhi, gebracht wird. Dort erlebt sie mit Peter beim Hüten der Ziegen eine unbeschwerte Zeit. Doch das Glück währt nicht lange, denn als Heidi zu Klara in die Stadt gebracht wird, erlebt sie traurige Momente der Einsamkeit. Als Spielgefährtin von Klara soll sie Lesen und Schreiben lernen, doch als die beiden endlich auf die Alm zurückkehren, geschieht ein Wunder.
Mit Die 7 Tage von Mariahaim starten die VBB in Zusammenarbeit mit dem Festival Transart in die neue Saison (ab 26.09., Regie: Martin Finnland). Aufführungsort ist das Gemeinschaftszentrum Maria Heim in Bozen. Südtirol 1965: Bauerstochter Anna-Lisa trifft die letzten Vorbereitungen für ihre Hochzeit, als die Vergangenheit sie einholt. Zwei ungebetene Gäste erscheinen im Ort und mit ihnen das Wissen um ein grauenvolles Verbrechen. Die Idylle zerfällt, das Schweigen wird gebrochen. Und was mit einer Hochzeit enden sollte, beginnt mit einem Leichenschmaus.
„Die 7 Tage von Mariahaim“ ist ein immersives Stück, aufgeführt vom Theaterensemble Nesterval, das sich als queeres Volkstheater versteht. Im Zentrum jeder Inszenierung steht das Schaffen eines Erlebnisraums, in dem das Publikum aktiv an der Performance teilnimmt. Geschlechterrollen und Rollenbilder werden durchmischt und der Heimatbegriff wird für eine pluralistische Gesellschaft geöffnet.
Der Theaterverein Völlan zeigt die Komödie Der Tod im Birnbaum oder Drei Wünsche hast du frei von Manfred Eichhorn (ab 13.09.) Darin geht es um ein wiederkehrendes Thema, dem sich viele Theaterklassiker widmen: Die Hoffnung, dem Tod mit einer ausgeklügelten List ein Bein zu stellen. Doch so leicht lässt sich der Sensenmann wohl nicht betrügen, aber einen Versuch ist es immerhin wert, oder? Das Stück vermischt Märchenelemente und alle möglichen Archetypen.
Da wird gewünscht und verzaubert, gereimt und gestottert, geliebt, gelebt und gestorben. Aber halt! Gestorben wir nicht, denn irgendwann sitzt der Tod im Birnbaum fest und kann nicht mehr herunterkommen. Dadurch entsteht große Verwirrung und das Gleichgewicht der Welt gerät aus den Fugen...
[Adina Guarnieri]