Der, der die Balance hält
Warum Musik ein wichtiger Bestandteil im Leben von Dominik Paris ist
Dominik Paris gibt immer alles, auf der Skipiste wie auch auf der Bühne. Das Zuhause des Skirennläufers sind die Rennpisten dieser Welt. Doch genauso viel Herzblut steckt er in seine zweite Leidenschaft, die Musik. Das wird im Gespräch mit dem Ultner deutlich.
Ein Interview mit einem Skirennläufer in einem Kulturmagazin? Ja. Weil man Dominik Paris nicht auf die allseits bekannten Abfahrtspisten reduzieren kann. Dominik Paris ist mehr. Heavy Metal soll ausgleichend wirken? Auch das vordergründig ein Widerspruch. Doch Dominik Paris weiß zu argumentieren. Fokussiert und konzentriert erzählt er über sein Interesse an der Musik. Mit seiner Band „Rise OF Voltage“ rockt Paris nicht nur die Streif, sondern auch jede Bühne, die die Band betritt.
Dominik, hast du jemals eine Musikschule besucht?
Nein, leider nicht. In meiner Herkunftsfamilie wurde nicht musiziert, aber trotzdem habe ich mich immer schon für Musik interessiert. Als ich in die Volksschule ging, stand der Besuch der Musikschule im Raum wie bei vielen meiner Mitschüler. Ich wollte Gitarre lernen. Da ich aber damals schon viel auf der Skipiste unterwegs war, fand ich keine Zeit zum Erlernen eines Instruments. Mit 18 Jahren habe ich mir dann eine Gitarre gekauft und mir die Griffe selbst beigebracht.
Spielst du noch Gitarre?
Nein, dazu komme ich nicht mehr. Jetzt singe ich. Na gut, eigentlich ist es mehr ein Geschrei (lacht).
2017 gründet Paris mit Gleichgesinnten die Band „Rise OF Voltage“. Der Name ist Programm: immer volles Rohr, immer noch mehr, bloß nicht nachgeben. Wie auf der Skipiste. Ihren Stil beschreibt die Band selbst mit „Heavy Power Metal“. Dominik Paris singt. Na gut, es ist mehr ein Geschrei.
Wie war das mit der Gründung der Band?
Der Gitarrist Lukas Paris, der Bassist Frank Pichler und ich hatten schon vor Jahren eine Band, mit der wir Songs gecovert haben. Aber eigentlich ohne großen Ehrgeiz, deshalb ist das Projekt auch schon bald im Sand verlaufen. Wir haben uns nach einiger Zeit aber gedacht: entweder ganz oder gar nicht. Deshalb haben wir uns einen Schlagzeuger gesucht, Florian Schwienbacher, regelmäßig geprobt und beschlossen, uns an eigenen Songs zu versuchen. Daraus ist Rise OF Voltage geworden.
Ihr schreibt eigene Songs?
Ja, genau. Lukas Paris schreibt die Melodien, ich texte. Es klingt vielleicht komisch, aber in der Skiweltcupsaison, wenn ich unterwegs bin, habe ich mehr Zeit zu schreiben als zu Hause. Dann sitze ich im Hotelzimmer und höre mir die Songs oder Songteile an, die Lukas mir schickt. Im Kopf formieren sich dann oft schon Wörter, die zum Rhythmus passen könnten. Ich überlege, ob der Songtext mehr aggressiv oder melodisch sein sollte, feile am Refrain, schreibe den Text fertig. Es ist toll, dass wir schon eine erste CD mit unseren Songs veröffentlichen konnten.
Du bist viel unterwegs. Kommt ihr überhaupt zum Proben?
O ja. Wir sind da sehr regelmäßig. Geprobt wird einmal wöchentlich, höchstens alle zwei Wochen. Sonst macht sich rasch ein Qualitätsverlust bemerkbar. Seit Corona ist das natürlich alles schwieriger geworden. Da haben wir kaum proben können. Aber wir sind nicht untätig gewesen. Es liegen wieder einige Songs in der Schublade, manche fertig, manche in Ausarbeitung und manche müssen noch werden (lacht). Es wäre schon schön, wenn eine zweite CD daraus würde. Im nächsten Jahr stehen dann hoffentlich wieder einige Konzerte an, die heuer aus bekannten Gründen verschoben werden mussten.
Was fasziniert dich am Heavy Metal?
Schon seit der Mittelschule habe ich mich für Heavy Metal interessiert. Für mich geht es um Lebensbalance. Dieser Musikstil treibt mich an und beruhigt mich zugleich. Ich höre viel davon. Wenn ich an stressigen Renntagen die Kopfhörer aufsetze und Heavy Metal höre, kann ich super meine Gedanken sammeln und Entspannung und zugleich Konzentration aufbauen. Das ist mein Gleichgewicht, meine Balance.
[Sibylle Finatzer]
RISE OF VOLTAGE
Heavy Metal Power Band aus dem Ultental, gegründet 2017
Dominik Paris – Vocals
Lukas Paris – Guitar
Frank Pichler – Bass
Florian Schwienbacher – Drums
CD „Time“ (2018)
Erhältlich per Mailanfrage:
oder in den Sales Points: Bar Bergland, Bar Wildbach,
M13 – Ulten, Bar Vill – Lana, Disco New – Bozen