Bücher zählen nicht als Schwäche
Sara Pepe über ihr Leben und ihre Arbeit als Indie-Autorin

Sara Pepe alias Nina Pernstich Pedron verfasst Kurzgeschichten und Romane. Bereits während ihrer Schulzeit las und schrieb sie gerne Geschichten und Essays. Vor kurzem erschien ihr neuer Roman „Lavendelblüten in der Provence“. Wie ihre vorhergehenden Bücher erschien er im Selbstverlag.

Worum geht es in deinem neuen Roman?
Die Bibliothekarin Chloé ist eine Genussfrau und hat drei Laster: teures gutes Essen, schöne Kleider und hohe Stöckelschuhe. Bücher zählen nicht als Schwäche. Als sie ein Anwesen in der Provence erbt, wird ihre beschauliche Welt auf den Kopf gestellt und sie sieht sich neuen Herausforderungen, aber auch Ablehnung und Geheimnissen gegenüber. Lavendelblüten in der Provence handelt von Frauenpower, Freundschaft, Liebe, Familie und Geheimnissen. Es geht darum, dass es sich lohnt, für seine Ziele zu kämpfen, und dass man mit guten Freunden an der Seite alles erreichen kann.

An welches Zielpublikum richten sich deine Romane?
Meine Jugendbuchreihe TRUST richtet sich an Leser:innen ab 14 Jahren und jene, die gerne nochmals in ihre Jugend eintauchen möchten. Lavendelblüten in der Provence ist ein Frankreichroman, der Frauen anspricht, die ihren Alltag für einen Moment vergessen möchten. Dieses Buch ist für alle, die mal eben gedanklich in die Provence reisen und eintauchen, den Duft des Lavendels schnuppern und den Gaumen mit einem Schluck Champagne verwöhnen möchten. Warnung: Es ist möglich, dass beim Lesen Hungergefühle und Lust auf ein Glas Wein entstehen.

Welche Rolle spielen persönliche Erfahrungen für dein Schreiben?
Ich merke, dass sich mein Schreibstil und meine Protagonisten gemeinsam mit mir verändern. Früher wollte ich die Geschichte in meinem Kopf aufschreiben, nun möchte ich meinen Leser:innen auch eine Botschaft mitgeben und auch ernstere Themen ansprechen. In jedem Buch steckt ein Teil von mir, aber ich schreibe nie autobiografisch.

Wie begann dein Weg zur Indie-Autorin?
2014 hatte ich die Idee zu „TRUST HER“, ich habe sie aufgeschrieben, ohne zu ahnen, dass daraus die TRUST-Reihe entstehen würde. Als sich die Suche nach einem Verlag als schwierig herausgestellt hat, habe ich beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und meine Manuskripte mit der Welt zu teilen.

Was sind die größten Herausforderungen, wenn einem kein Verlag zur Seite steht?
Ein Buch zu schreiben, ist ein Projekt: Es beginnt mit der Idee im Kopf, dem Plotten – also der Erstellung eines Handlungsgerüsts – bis hin zum Schreiben der Geschichte. Viele glauben, dass damit die Arbeit beendet ist. Doch wenn das Rohmanuskript steht, muss es überarbeitet, testgelesen und anschließend durch das Lektorat und das Korrektorat. Vom Marketing ganz zu schweigen – dazu gehört auch die Wahl des richtigen Covers. Ein Verlag übernimmt alle Aufgaben – bis auf das Schreiben und Überarbeiten des Buches – und trägt die Kosten dafür. Als Indie-Autorin wird man zur Tausendsassa und fällt alle Entscheidungen selbst. Bei der TRUST-Reihe – ich habe innerhalb von vier Monaten drei Bücher veröffentlicht – war die ganze Organisation überwältigend, aber auch spannend und lehrreich. Am Ende des Tages weiß ich, dass meine Leser:innen mein Buch in den Händen halten und es meinen Vorstellungen entspricht. Ich bin z.B. ein absoluter Fan von Kapitelzierden – meine Leser:innen auch!

Magst du auch die Aspekte, die mit Vermarktung zu tun haben?
Ich finde das Gesamtpaket sehr spannend – aber auch zeitraubend. Da ich alles selbst koordiniere, bleibt manchmal die Zeit fürs Schreiben auf der Strecke. Der Austausch mit Autorenkollegen und Bloggern ist sehr hilfreich und ich habe wundervolle Menschen kennengelernt.

Mit 24 hast du schon dein viertes Buch veröffentlicht. Wie viel Zeit nimmst du dir täglich fürs Schreiben?
Ich schreibe jeden Tag mindestens eine Stunde mit einem Ziel von 1.000 Wörtern.

Kannst du bereits vom Schreiben leben?
Schreiben ist mein „kleines“ und zeitintensives Hobby (lacht). Ich arbeite Vollzeit und veröffentliche meine Bücher nebenberuflich.

[Teseo La Marca]

ZUR PERSON
Schreiben ist für Sara Pepe alias Nina Pedron Pernstich eine Möglichkeit, sich auszudrücken und immer wieder neu zu erfinden. Sie liebt es, mit ihren Worten andere Menschen zum Lachen, Weinen oder Nachdenken anzuregen. Weitere Informationen zur Autorin auf www.sara-pepe.com. Erschienen sind von der Autorin bislang die Jugendbuchreihe „TRUST“ („TRUST HIM“, „TRUST HER“, „TRUST ME“) und zuletzt der Roman „Lavendelblüten in der Provence“. Mit ihrer Kurzgeschichte „Stillstand“ kam sie unter die Top 20 beim Schreibwettbewerb “Weil du so fehlst...” (2017), ihr Roman „TRUST HIM“ schaffte es auf die Shortlist des Lovelybooks Leserpreis 2020 in der Kategorie Jugendbuch (2020).