Auf Lissnarisch um die Welt
Die Band Jimi Henndreck klärt auf
Michael und Manuel Hinteregger, Marcel Gritsch und Martin Malfertheiner: Das sind die Namen hinter Jimi Henndreck. Wer den Bandnamen zum allerersten Mal hört, möchte fast automatisch mehr über die vier Jungs erfahren. Und hat man oder frau sich erst durch ihre YouTube-Videos geklickt, ist schnell klar, dass hinter dem ungewöhnlichen Namen auch eine ganz besondere Musik steckt.
„Mongolei“ oder „Rosanna“ sind nur zwei von mehreren Tracks, mit denen sie die typische Mundart der Gemeinde Lüsen mit einer gehörigen Portion Selbstironie und musikalischem Können unter die Leute bringen.
Jimi Henndreck: Ihr seid eine relativ junge Band. Seit wann gibt es euch und was hat es mit dem Bandnamen auf sich?
Michael: Jimi Henndreck gibt es nun bereits seit dem vorletzten Bartolomä Almkirchtag auf der Lüsner Alm. Manuel und ich sind Zwillingsbrüder und kennen uns praktisch schon etwas länger. Auch Marcel ist seit seinem Besuch der Grundschule Anton Kuen von 2001 bis 2006 kein unbekanntes Gesicht. Den Vierten im Bunde - Martin - lernten wir beim gemeinsamen Segeln am Völser Weiher kennen. Trotz geographischer und kultureller Unterschiede wurde Martin relativ schnell in die Gruppe integriert und bringt heute nach wie vor Vielfalt und Diversität in die Gruppe ein. Der Bandname ist im hitzigen Diskurs entstanden und konnte sich nur durch eine Stimme gegenüber “Die Lusina Boys” und „Die Schmolzlockn Buam” durchsetzen.
Ihr beschreibt euren Sound als „progressiv-psychedelische Stubnmusig“. Wie kommt diese Mischung zustande und welche Vorbilder habt ihr?
Manuel: Die Zutaten und Mischverhältnisse sind ein streng gehütetes Betriebsgeheimnis. Vorbilder sind diverse Klassiker und Weltstars aus einer vergangenen, besseren Zeit wie, zum Beispiel, Celine Dion, Die Amigos, DJ Ötzi, Die Kasermandln…
Ihr singt auf Südtirolerisch. Ist das Zufall oder eine bewusste Entscheidung?
Martin: Mangelnde Kenntnis von Fremdsprachen und undeutliche Aussprache in Hochdeutsch führten zum Entschluss einfach auf Lissnarisch zu singen. Leider kommt dadurch öfters die Quintessenz unserer geistig nahrhaften Lyrik nicht immer in ihrer vollen Wirkung beim Hörer an. Sehr bedauerlich.
Wie habt ihr das letzte Jahr verbracht, (fast) ohne Livemusik?
Marcel: Jodeln, Butterkübel treiben, Vieh hüten, stricken.... Für uns hat sich also nicht wirklich viel geändert. Am Wochenende blieb aber wesentlich mehr Zeit zum Kneipen und Aerobic.
Es fällt auf, dass die Titel eurer Lieder oft von fernen Ländern handeln. Wie kommt das?
Michael: Gstanzln und Volksweisen über das Lüsner Tal gibt es bereits noch und nöcher und das Thema ist poetisch bereits bis in die letzten Winkel thematisiert und erörtert.
Was sind eure Pläne für 2021?
Martin: Zuerst mal ein großes Comeback feiern und dann gleich weiter auf unser großes Ziel hinarbeiten, auf das wir seit Beginn unseres Bestehens hinarbeiten: die Aufnahme in den Rock and Roll Hall of Fame. Aufgeht’s, Tschuhui!
[Adina Guarnieri]
Jimi Henndreck bestehen seit Anfang 2019. Die Mitglieder der Band stammen aus Lüsen und Völs, was zu einer wahrlich interessanten Mischung verschiedener Sprachen und Kulturen geführt hat. Sie kombinieren Steirische Harmonika mit Gitarre, Bass und Gesang, verpackt mit einem gewissen Schmiss. Damit zeigen sie, dass traditionelle Klänge auch jenseits von klassischer Volksmusik begeistern können.
Infos: www.2343ec78a04c6ea9d80806345d31fd78-gdprlock/jimihenndreck