Musik inmitten des Publikums
Das Ensemble Triolog – Flöte, Fagott und Orgel im Zwiegespräch
Maria Beatrice Cantelli aus Brixen, Tonia Solle aus Ludwigshafen und Magdalena Moser aus Aflenz in der Steiermark eint nicht nur die gemeinsame deutsche Sprache und der Lebensmittelpunkt Graz, sondern das Interesse, musikalisch zu berühren, dabei neue Wege zu beschreiten und, vor allem: das Publikum daran teilhaben zu lassen.
Die drei Musikerinnen – hervorragend ausgebildet, prämiert und international tätig – stehen seit Jahrzehnten zusammen auf der Bühne, doch meist im orchestralen Kontext. Nicht von ungefähr erwuchs daher der Wunsch, auch auf kammermusikalischer Ebene zusammenzuarbeiten.
Frau Cantelli, wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Nun, Tonia Solle und ich spielen schon seit 20 Jahren in mehreren Formationen zusammen, unter anderem bei recreation das Orchester Graz. Im Vorjahr sprach sie mich an mit dem Vorhaben, gemeinsam Kammermusik zu machen. Diese Idee hat mich sofort begeistert. Beinahe zeitgleich kam ich mit Magdalena Moser ins Gespräch darüber, dass Orgelkonzerte ungemein abwechslungsreicher fürs Publikum sein könnten, wenn man die Orgel mit anderen Instrumenten kombinieren würde. Und voilà – unser Ensemble Triolog war geboren.
Der Name ist ja nicht von ungefähr Programm?
Ja, genau. Wir leiten den Namen vom „Dialog“ her – wir betrachten unser gemeinsames Musizieren als einen Dialog, ein Zwiegespräch zu dritt. Ganz wichtig dabei ist uns jedoch auch das Publikum. Wir kommunizieren mit unseren Zuhörerinnen und Zuhörern durch die Musik, moderieren aber auch unsere Stücke, versuchen eine Verbindung herzustellen zwischen dem Charakter der Musik, dem Empfinden der Zuhörerschaft und unserem Zusammenspiel. Wenn uns das gelingt, dann entsteht eine wunderbare Stimmung, die alle berührt. Da wir mit Orgel spielen, ist es uns dann umso lieber, wenn die Orgel im Altarraum steht und nicht auf der Empore. Da können wir dem Publikum besonders nahe sein.
Wie setzt sich euer Repertoire zusammen?
Tonia spielt Fagott, Magdalena spielt Orgel und ich spiele die Querflöte. Für diese etwas spezielle Trio-Besetzung gibt es verständlicherweise nicht Originalliteratur in Hülle und Fülle, auch wenn es welche gibt. Aber gerade das haben wir zu unserem Markenzeichen gemacht: Wir sind völlig frei in der Auswahl der Stücke und Kombinationen und müssen nur wenig arrangieren. Es gibt in unserem Repertoire auch Duette für Querflöte und Orgel, Fagott und Orgel oder Querflöte und Fagott. Wir spielen also nicht immer zu dritt, was das Programm für uns und das Publikum gleichermaßen abwechslungsreicher macht. Zudem ist zu sagen, dass jede Orgel anders ist und Magdalena hier eine unglaubliche Flexibilität an den Tag legt. Wir haben im Mai eine Tournee durch England und Belgien gemacht, da kann man natürlich nicht die jeweilige Orgel schon im Vorhinein besichtigen. Es galt also, auf die Gegebenheiten vor Ort zu reagieren. Wir hatten unser gesamtes Repertoire dabei und haben dementsprechend relativ kurzfristig die passenden Stücke ausgewählt.
Was dürfen die Zuhörerinnen und Zuhörer in Olang erwarten?
Da ich ja aus Brixen stamme und immer wieder gern nach Südtirol komme, freue ich mich besonders auf das Konzert in Olang. Unter dem Titel „Sommerrauschen“ haben wir wieder viele schöne Stücke für eine musikalische Sommernacht dabei, etwa von Telemann, Vivaldi und Bach. Unser Anspruch ist es, ein zur Orgel und zum Ambiente der Kirche passendes Konzerterlebnis zu bieten. Da die Orgel im Kirchenschiff steht, ist die Nähe zum Publikum schon einmal gegeben. Was ich vorab verraten kann, ist, dass wir diesmal als Kontrast auch einen zeitgenössischen Komponisten ins Programm genommen haben. Es verspricht also wieder für alle spannend zu werden (lacht).
[Sibylle Finatzer]
ENSEMBLE TRIOLOG GRAZ
Mitglieder: Maria Beatrice Cantelli – Flöte, Tonia Solle – Fagott, Magdalena Moser – Orgel
KONZERT IN DER KIRCHE MITTEROLANG
Termin: Montag, 4. August, 20.30 Uhr
Infos und Kontakt: www.triolog.net,
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