„Einen Hund zu haben, ist ein Privileg!“
Manuela Egger und ihre Hündin Mayla erkunden Südtirols Bergwelt
„… und kein Recht“, sagt Manuela Egger. Die Frühaufsteherin aus Ulten verbringt jede freie Minute mit ihrem Australian Shepherd in den Bergen und hat kürzlich ihr neues Buch „Unsere schönsten Hundewanderungen in Südtirol“ vorgestellt. Darin gibt sie viele wertvolle Tipps für Hund und Mensch.
„Auch ein Hund muss erzogen werden, und mir kommt vor, oft die Hundehalter auch“, erklärt Manu Egger ihre Aussage. Denn nur, wer sich der Verantwortung als Hundehalterin und -halter bewusst ist und genaue Regeln im Umgang mit dem Tier befolgt, geht potentiellen Konflikten mit anderen Menschen und Tieren schon im Vorhinein möglichst aus dem Weg. Das gilt insbesondere auch beim Spaziergang und der Wanderung mit dem Hund am Berg.
Manuela, was hat dich zu diesem Buch inspiriert?
Ich halte mich gerne und viel in der Natur auf, stehe am liebsten frühmorgens auf und starte auf den Berg, wenn die meisten anderen erst aufstehen (lacht). Seit ich Mayla habe, umso mehr. Dabei wusste ich im Vorhinein nicht immer, ob der Weg für meinen Hund auch geeignet ist. Zudem wollte ich die bekannten, überlaufenen Touristenrouten meiden. So habe ich ganz klassisch die gute alte Wanderkarte studiert, um alternative Wanderwege zu finden. Danach habe ich geschaut: Gibt es da einen Parkplatz, kommt man mit Öffis hin, befinden sich Wasserquellen am Weg? Mit der Zeit habe ich gemerkt: Es braucht einfach mehr Tipps, wo man entspannt mit Hund wandern kann. Es gibt zwar schon ein sehr gutes Hundewanderbuch für Südtirol, aber ich wollte meine eigenen Erfahrungen und erwanderten Routen zu Papier bringen.
Deine Wandervorschläge nennst du „hundefreundlich“. Was genau meinst du damit?
Hunde brauchen Rücksicht und bestimmte Voraussetzungen, damit die Wanderung für Herrchen, Frauchen und Tier entspannt wird. Ich schaue zum Beispiel, ob der Weg pfotenfreundlich ist – Kletterpassagen, Geröll oder Schieferplatten sind für den Hund nicht sehr angenehm. Des weiteren sind Wasserquellen oder ein See von Vorteil. Wichtig ist das richtige Verhalten, wenn man auf andere Wanderer, Hunde oder Weidetiere trifft. Das Anleinen sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Ich leine Mayla auch zwanzigmal am selben Tag an und wieder ab, wenn es notwendig ist. Hunde brauchen überdies Ruhepausen, deswegen können überfüllte Almhütten und tobende Kinder eine Herausforderung für sie sein.
Gibt es Hunderassen, die besonders für Bergtouren geeignet sind?
Grundsätzlich ist jeder Hund für Wanderungen geeignet. Natürlich hat ein Hund mit kurzen Beinen andere physische Voraussetzungen als ein großer, kräftiger Hund. Darauf sollte Rücksicht genommen werden. Und natürlich hängt es auch von der Fitness des Hundes ab. Wenn er nur kurze Spaziergänge gewohnt ist, wird er sich auf der ersten Bergtour etwas schwertun, das ist beim Hund nicht anders als beim Menschen (lacht).
Es gibt gefühlt immer mehr Menschen, die sich einen Hund anschaffen – „das letzte Kind hat immer Fell“, heißt es. Ist das so?
Ja, meine Beobachtungen bestätigen das. Aber ich sage immer: Man muss die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigen und sich schon vor der Anschaffung eines Hundes Informationen einholen, etwa zu Erziehung, Futter, Ruhepausen, Auslauf. Man sollte sich bewusst machen, dass ein Hund viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Darum finden sich in meinem Buch neben den Wandertipps auch viele Adressen für Tierärzte, Hundeschulen, Auslaufplätze oder Hundepensionen. Ich liebe meinen Hund, deshalb sorge ich artgerecht für ihn! Meiner Meinung nach ist eine Vermenschlichung fehl am Platz.
[Sibylle Finatzer]
Buch „Unsere schönsten Hundewanderungen in Südtirol“
Auf vier Pfoten in die Berge: Almen, Gipfel, Bergseen – über 100 Tourenvorschläge und Varianten und viele Tipps rund um die Hundehaltung
Autorin: Manuela Egger, Verlag Raetia
ISBN: 978-88-7283-957-7, 304 Seiten, 22 Euro
Infos und Kontakt:
www.instagram.com/mayla_thehikingpanda
www.hikingmayla.com -
www.raetia.com