Schloss Runkelstein
Sonderausstellung: Maximilian I. und seine Bilderburg Runkelstein
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem besonderen Bezug, den Kaiser Maximilian I. zu den Bildern dieser Burg hatte. Es geht um die Selbstdarstellung, die Memoria und die Gedächtnus, den ewigen Fortbestand.
Das Schlüsselerlebnis Runkelstein:
Mit 1490 war König Maximilian Regent von Tirol geworden und erbte von seinem Vorgänger Sigmund dem Münzreichen Schloss Runkelstein.
Am 4. November 1501 besuchte Maximilian I. seine Bilderburg Runkelstein. Er sah die prächtigen Helden und Rittergeschichten, sah in den Triaden des Sommerhauses Darstellungen von König Artus, Gottfried von Bouillon, Karl dem Großen, Cäsar und Theoderich. Figuren, die für Maximilian nicht nur Vorbilder waren, sondern legendäre Persönlichkeiten, die er im weitesten Sinn auch zu seinen Ahnen rechnete. Diese Bilder sollten sich entscheidend auf Maximilians Gedächtniskultur und Selbstdarstellung auswirken und nicht nur Schlüssel zu literarischen und künstlerischen Werken sein, sondern auch vorbildhaft für ein Grabmal werden, das jene Helden und Ahnen bewachen, denen Maximilian unter anderem in Runkelstein begegnete.
Die Gedächtniskultur des Kaisers:
Diese sogenannte Gedächtnus, die Gedächtniskultur ist mehr als die einfache Erinnerung oder die memoria, mehr als das Fortbestehen einer Seele. Es ist ein Akt der ewigen Inszenierung eines Individuums, ein Monument der Selbstdarstellung und damit eine Möglichkeit zur Unsterblichkeit. Maximilian I. strebte diese ewige Selbstdarstellung wie kaum ein anderer Herrscher seiner Zeit an und seine Burg Runkelstein lieferte ihm dazu wichtige Impulse. Item daz Sloss Runkelstain mit dem mel (Gemälden) lassen zu verneuen (erneuern) wegen der guten alten Istory (Historien = Geschichten) und dieselbe Istory in Schrift zu wegen bringen.
Bereits 1502 erteilt er demnach nicht nur den Auftrag, die Malereien des Schlosses zu „verneuen“, sondern wollte auch die Geschichten, welche die Fresken erzählen, in für ihn verständliche Worte gefasst sehen.
Die Verbindung von Kaiser Maximilian I., seinem künstlerischen Mäzenatentum und Schloss Runkelstein ist damit unverkennbar und von einer bisher kaum bekannten Bedeutung. Am 4. November 1501 unterschrieb Maximilian ein Mandat an die Innsbrucker Raitkammer in Runkelstein, dies beweist seine Anwesenheit in der Burg. Damit bestätigt sich eine Annahme, die vermuten ließ, dass Maximilian nicht nur seine Wappen an den Räumen des Sommerhauses hinterließ. Vielmehr waren es die Bilder der bürgerlichen Familie Vintler, die Maximilian entscheidende Anregungen für daraus folgende Projekte gaben.
Das Grabmal:
Maximilian, im Jahr 1501 erst 42 Jahre alt, beschloss ein großes Grabmonument. Dieses sollte von jenen Figuren umgeben sein, die er zu seinen Ahnen und Vorbildern zählte.
Fünf von diesen verdanken ihre Aufnahme in das Grabkonzept sicher Maximilians Besuch in Runkelstein: Gaius Julius Cäsar, Karl der Große, König Artus, Theoderich (Dietrich von Bern) und Gottfried von Bouillon.
MAXIMILIAN I. UND SEINE BILDERBURG RUNKELSTEIN
18. APRIL 2019 BIS 6. JÄNNER 2020.
Dienstag bis Sonntag: 10–18 Uhr (im Winter 10–17 Uhr).
· Täglich um 15 Uhr geführte Besichtigung in deutscher Sprache durch das Schloss.
· Täglich um 16 Uhr geführte Besichtigung in italienischer Sprache durch das Schloss.
· Auf Anfrage können auch Führungen durch die Ausstellung organisiert werden.
Gratis Shuttle-Dienst vom Waltherplatz.