Die Jungautorin Lena Wopfner
Interview mit der talentierten Marlinger Schriftstellerin
Die Autorin Lena Wopfner hat mit zwölf Jahren ihren ersten Roman geschrieben und dabei ist es nicht geblieben...
Lena, wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Ich habe mir schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht. Meistens habe ich mir „Was-wäre-wenn-Fragen“ gestellt und daraus dann eine Handlung entwickelt. Mit 12 Jahren habe ich diese Ideen angefangen niederzuschreiben. Ich habe mir damals auch immer Schreibziele gesetzt, damit ich weiterkomme. So sind die ersten Romane entstanden.
Glauben Sie, diese Fähigkeit wurde Ihnen „in die Wiege gelegt“?
Nein. Ich denke zwar schon, dass jeder für sich gewisse Talente hat, dass es dann aber vor allem darauf ankommt, dass man sie auslebt und viel übt.
Was unterscheidet Sie von anderen Menschen?
Ich war schon immer eher eine ruhige Person, die gerne beobachtet hat. Ich versuche auch immer, meine Freizeit sinnvoll zu nutzen und mag es beispielsweise überhaupt nicht, zu viel Zeit mit dem Handy zu verbringen. Deshalb besitze ich auch kein Social Media und hatte lange überhaupt kein Smartphone.
Wer sind Ihre Vorbilder?
Ich weiß nicht. Ich strebe eigentlich niemanden nach, sondern versuche, meinen eigenen Weg zu gehen.
Was lesen Sie selbst gerne?
Am liebsten mag ich spannende Geschichten mit einem etwas kreativerem Schreibstil. Es ist eher selten, dass Romane beide Kriterien erfüllen, deshalb finde ich nur schwer welche, die mir wirklich gefallen.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Ich bin stolz darauf, dass ich gut Geschichten schreiben kann und dass ich schon so jung damit angefangen habe.
An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?
Zurzeit befinde ich mich in einer Umorientierung und konzentriere mich vermehrt auf Kurzgeschichten. Ich arbeite auch an einem Roman, dieses Mal eher einem Erwachsenenroman. Insgesamt bin ich gerade dabei, mein Schreiben neu zu finden.
Wenn es um die Veröffentlichung Ihrer Romane geht: Arbeiten Sie noch mit einem Online Verlag zusammen? Können Sie uns das kurz erklären?
Meine Romane und die Sammlung von Kurzgeschichten, die ich bisher veröffentlicht habe, sind alle im Online-Verlag erschienen, weil ich bei keinem klassischen Verlag angenommen wurde. Da der Online-Verlag mit dem Prinzip Books on demand arbeitet, entstehen für mich keine zusätzlichen Kosten. Der Nachteil ist allerdings, dass ich all die Dinge, die ein Verlag normalerweise übernimmt (Covergestaltung, Layout, Satz, Marketing usw.), selbst erledigen muss. Weil das sehr aufwendig ist, würde ich mir wünschen, in Zukunft mit einem klassischen Verlag zusammenarbeiten zu können.
Sie beschäftigen sich auch mit gesellschaftlichen Themen und machen Poetry-Slams, erzählen Sie uns ein bisschen davon.
Wenn man schreibt, geht es, so glaube ich, immer auch ein bisschen um die Gesellschaft, in der wir leben. In manchen Texten will ich auch gewisse gesellschaftlich relevante Fragen stellen und meine Leserschaft zum Nachdenken anregen. Eine bessere Welt ist nämlich immer vorstellbar. Vor allem in Poetry-Slams habe ich das expliziter gemacht. Da steht man nämlich vor den Leuten und kann sie direkt ansprechen. Seit ich studiere, habe ich aber nicht mehr an Slams teilgenommen. Warum, weiß ich eigentlich nicht genau. Gesellschaftliche Themen finden sich aber immer noch in meinen Texten, vielleicht aber etwas versteckter als in den Poetry-Slams.
Aber das Schreiben macht Ihnen mehr Spaß, als das Vortragen?
Ich mag es, meine Texte vorzutragen, weil ich dann mit den Menschen auch in Kontakt treten kann. Gleichzeitig gibt es Texte, die besser wirken, wenn man sie still für sich liest.
Gefällt es Ihnen besser in Innsbruck oder in Marling?
Mir gefällt es an beiden Orten sehr gut. In Marling habe ich meine Familie, die ich in den Ferien besuche, in Innsbruck lebe ich zusammen mit meinem Freund und kann mich ganz auf mein Studium konzentrieren. An beiden Orten mag ich, dass die Natur nicht allzu weit weg ist.
Wo haben Sie die meisten „Fans“?
In Marling und Umgebung, weil ich dort die meisten Lesungen gehalten habe.
Was wäre Ihr Traumberuf?
Ich will Lehrerin werden, deshalb studiere ich auch Lehramt. Mir gefällt der Beruf, weil man Kindern und Jugendlichen etwas weitergeben kann. Nebenher möchte ich aber auch dem Schreiben treu bleiben.
Welche persönlichen Ziele haben Sie für das neue Jahr und die Zukunft?
Ich hoffe, dass ich beim Schreiben einen guten neuen Weg finde. Momentan weiß ich nämlich noch nicht ganz genau, wo ich hinmöchte. Auf längere Sicht würde ich mir die Zusammenarbeit mit einem Verlag wünschen. Was mein Studium betrifft, hoffe ich, dieses Jahr meinen Bachelor abschließen zu können.
[Dominik Pazeller]