Ein besonderes Lesefest
Die 21. Ausgabe des Literaturfest/ival/e in Bruneck
Das Literaturfest/ival/e ist der Höhepunkt von vier Literaturnächten und wird jedes Jahr vom UFO Jugend- & Kulturzentrum Bruneck und der Stadtbibliothek gemeinsam organisiert. Gunther Niedermair vom UFO lässt uns hinter die Kulissen des spannenden Festivals schauen.
Am 23.12. war Einsendeschluss. Bekommen wir einen Vorgeschmack darauf, was die Besucher*innen erwartet?
Die Besucher*innen erwartet ein besonderes Lesefest in einer besonderen Atmosphäre. Eine große Vielfalt an Literatur von Prosa über Lyrik bis Poetry Slam ist angesagt. Musikalische Intermezzi bietet das Saxofonorchester „SaxAbility“ der Musikschule Bruneck. Reinhold Giovanett bringt eine Sondernummer der Literaturzeitschrift „Uhura“ heraus und freuen dürfen wir uns auch auf ein exquisites vegetarisches Buffet.
Folgende Autor*innen sind beim Festival dabei: Georg Paul Aichner, Christian Ferdigg, Filippo Innocenti, Veronika Oberbichler, Josef Oberhollenzer & Reinhold Giovanett, Gudrun Petrik, Claudia Polver, Sabine Ralser, Katja Renzler, Martin Streitberger, Miriam Unterthiner und die Teilnehmerinnen des Kaser-Workshops der Stadtbibliothek Bruneck.
21 Mal Literaturfest/ival/e. Was sind die Highlights aus den letzten Jahren – und wie hat sich das Festival mit der Zeit vielleicht auch verändert?
Never touch a running system – wir staunen selber, dass wir eigentlich wenig verändern mussten.
Dazu gekommen ist seit einigen Jahren die Präsentation der Texte durch die Mittel- und Oberschüler*innen, die sie in den Literaturworkshops der Stadtbibliothek geschrieben haben. Das ist immer ein Highlight beim Literaturfest/ival/e.
Gewinner*innen sind bei uns alle, da das Literaturfest/ival/e kein Wettbewerb ist. Immer wieder wurden wir überrascht von der hohen Qualität der Darbietungen. Das Festival bleibt für die heimische Szene reserviert und ist ein Podium für junge Talente, die hier zum Teil das erste Mal öffentlich auftreten. Es gab viele berührende Momente wie den Auftritt von Eeva Katharina Aichner mit ihrem Brückenschlag zwischen den Kulturen. Inspirierend auch die Texte von Josef Oberhollenzer, der bei allen Festivals dabei ist. Er ist unser Glücksbringer.
Bei den Literaturnächten besuchten uns bereits einige Bachmannpreisträger*innen und Bestseller-Autor*innen wie Judith Hermann, Raoul Schrott, Tilman Rammstedt, Nina Fiva Sonnenberg, Nora Gomringer oder Alissa Walser. Stark war auch der Auftritt von Stefanie Sargnagel.
Das Festival ist bewusst mehrsprachig; große Autor*innen treffen auf Debütant*innen – wie wichtig ist aus eurer Sicht eine solche literarische und kreative Zusammenkunft für Bruneck und Südtirol?
Das Literaturfest/ival/e verbindet verschiedene Ausdrucksformen, Generationen und Sprachen. Das Spannende ist, dass Jungschriftsteller*innen abwechselnd mit erfahrenen Autor*innen jeweils für fünf Minuten ihre Texte vorlesen und sich untereinander und mit dem besten Publikum der Welt austauschen. Diese Vielfalt ist zu einem kleinen Leuchtturm für die Südtiroler Literatur geworden.
Was sollten Besucher*innen, was ganz Südtirol über das Literaturfest/ival/e wissen, was macht es aus?
Wer Literatur in einem entspannten, lockeren Rahmen erleben will, kommt nach Bruneck. Der Saal des Jugend- und Kulturzentrums wird zu einem großen Literaturcafé, hier kann man genießen und entspannen – frei nach dem Motto: Literatur ist nicht nur Abenteuer im Kopf, man muss schon wieder ins UFO.
[Daniela Caixeta Menezes)