Grenzen-lose Unterhaltung aus Salurn
Verein JoyEnJoy: schillernde Theaterbereicherung im Unterland
„JoyEnJoy“, Spaß durch Spaß, lautet die Devise im südlichsten Süden Südtirols. Fünf Freunde gründeten hier vor sechs Jahren mit wenig Startkapital aber viel Herzblut einen Theater- und Unterhaltungsverein. Eine Erfolgsgeschichte.
Dank der Musicals „König der Löwen“ oder „Mamma Mia“ ist der Verein mittlerweile weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt. An die 50 aktive Mitglieder zählt die Truppe und zahlreiche weitere Helfer und Helfershelfer engagieren sich unentgeltlich hinter den Kulissen. Begonnen hat alles eher per Zufall. „Für Freunde und Kollegen haben wir an Geburtstagen, zu Hochzeiten oder ähnlichen Feiern immer gern kleine Einlagen vorbereitet, Sketche einstudiert oder Videos produziert. Irgendwann haben wir uns gedacht, dass wir das auch auf einem professionelleren und qualitativ hochwertigeren Niveau machen könnten“, erinnert sich Vereinspräsidentin Sibille Bazzanella. Sie ist seit der Gründung von JoyEnJoy im Jahre 2014 mit dabei.
Talent im Vordergrund
Sibille und ihren Mitstreitern ist wichtig, dass der Teilnahme am Verein keine Grenzen gesetzt sind. „Von Anfang an wollten wir mehrere Generationen und beide Sprachgruppen miteinbeziehen. Für uns stehen das Entertainment und die unterschiedlichen Talente, die jeder von uns mitbringt, im Vordergrund“. Klassischer Tanz, Gesang oder Breakdance – am Angebot und an der Qualität der Performance wird konstant gefeilt. Regelmäßig stehen Tanz- und Gesangsunterricht auf dem Programm, „denn wir wollen den Beteiligten dadurch auch etwas zurückgeben für die Zeit, die sie ehrenamtlich in den Verein investieren“. Und zeitaufwändig sind die Produktionen von JoyEnJoy allemal. Bei „C’era una volta un sogno“ – ein Medley aus verschiedenen Disneygeschichten, entstanden in Eigenproduktion – wurden beispielsweise an die hundert Kostüme (!) in Eigenregie geschneidert, auch um den Kulissenbau kümmert man sich vereinsintern. Dass die Musik ebenfalls vom hauseigenen Ensemble stammt, versteht sich in dieser Hinsicht fast von selbst. Sibille sagt: „Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team und alle auf einer Wellenlänge“.
Gemeinschaftsgefühl
JoyEnJoy ist fester Bestandteil des Salurner Dorflebens. Gemeinsam mit anderen Vereinen organisiert die Truppe Theaterprojekte für Grund- und Mittelschüler. Sibille ist überzeugt, dass das Theater eine charakterbildende Funktion hat und das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Ob sich die Kinder und Jugendlichen dann effektiv bei JoyEnJoy einschreiben oder lieber bei der Heimatbühne oder der Filodrammatica, ist zweitrangig. Hauptsache ist, dass sie auf diese Weise ihre Leidenschaft fürs Theater entdecken und ausleben können.
Verschoben ist nicht aufgehoben
Umso bedauerlicher ist, dass die Gesundheitskrise der diesjährigen Sommerproduktion einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Im Juni hätte das Musical „Guys and Dolls“ Prämiere feiern sollen, eine Gangsterkomödie aus dem Jahre 1950, die durch ihre Verfilmung mit Frank Sinatra in einer der Hauptrollen weltbekannt wurde. Ob das Stück nun auf den Herbst verschoben wird oder überhaupt erst nächstes Jahr auf dem Programm steht, ist noch nicht entschieden. Auf Facebook haltet der Verein seine Fans aber konstant auf dem Laufenden. Dort finden Neugierige nicht nur Informationen zur aktuellen Produktion, sondern auch zahlreiche unterhaltsame Videos und Fotos der letzten Aufführungen. Reinschauen lohnt sich!
Info: www.37a66ab941e4edb088eee6bb9224a3e2-gdprlock/JoyEnJoy
[Adina Guarnieri]