Kammermusik im Dreiklang
Das Trio Einstein über die Leidenschaft für klassische Musik
Das 2016 gegründete Trio Einstein, bestehend aus dem Violinisten Maximilian Parola, dem Violoncellisten Raphael Repetto und der Pianistin Jana Pernthaler, tritt am Freitag, den 11. März um 20 Uhr im Forum Brixen auf. Die drei Musiker*innen eint die Liebe zur Kammermusik und der unbedingte Wille, diese auch einem jüngeren Publikum näherzubringen.
Woher rührt eure Begeisterung für Kammermusik?
Jana Pernthaler: Beim gemeinsamen Musizieren im Klaviertrio genießen wir vor allem die nonverbale künstlerische Kommunikation, welche einen besonderen Aspekt in der Kammermusik darstellt. Kammermusik ist eine Kunstform, die tiefe Emotionen in uns hervorruft und daraus entsteht Freude sowie eine unglaubliche Leidenschaft.
Wie habt ihr euch als Trio Einstein zusammengefunden?
Maximilian Parola: Ich glaube nicht, dass es eine einzige Entstehungsgeschichte gibt; vielmehr gibt es zwei Versionen, die wahrscheinlich parallel verlaufen sind und zur Entstehung des Trios geführt haben. Einerseits kannte ich Raphael schon lange und wir wollten immer schon zusammen ein Ensemble gründen. Gleichzeitig haben sich Jana und Raphael bei einem Wettbewerb kennengelernt und ebenfalls den Wunsch geäußert, zusammen zu musizieren. Schlussendlich haben unsere Musikschullehrer*innen dann im Frühjahr 2016 das Ensemble ins Rollen gebracht und bei der Klavier-Kammermusikwerkstatt im Sommer desselben Jahres hatten wir dann unseren ersten Auftritt.
Ihr seid bereits in Bozen, Meran, Klagenfurt und Rom gemeinsam aufgetreten – wie war die Resonanz der Zuhörer*innen?
Raphael Repetto: Das Publikum war immer sehr nett zu uns – bei besonders gelungenen Auftritten schien es mir fast so, als könnte ich die Emotionen der einzelnen Zuhörer*innen auf der Bühne spüren.
An welches Publikum richtet sich eure Musik vornehmlich?
Maximilian Parola: Unsere Musik richtet sich natürlich an alle, aber leider denken viele, dass die klassische Musik nur für die ältere Generation interessant sein kann. Das spiegelt sich im Publikum manchmal auch wider, aber wir versuchen möglichst viele junge Zuhörer*innen zu unseren Konzerten einzuladen, um ihnen die Schönheit der klassischen Musik näherzubringen. Meiner Meinung nach liegt das vor allem in der Jugend vertretene fehlende Interesse an diesem Genre daran, dass man dessen Schönheit erst verstehen muss. Dafür braucht es Geduld, Erfahrung und wohl auch das richtige Umfeld – und das wird in der heutigen Gesellschaft immer schwieriger.
Vor knapp drei Jahren wurdet ihr beim Bundeswettbewerb „Prima la Musica“ in Klagenfurt mit dem ersten Preis sowie dem Sonderpreis des österreichischen Außenministeriums ausgezeichnet; im vergangenen Sommer habt ihr den ersten Platz beim Kammermusikwettbewerb „Soroptimist“ in Bozen gewonnen und an der ersten Ausgabe des „Concorso internazionale Carlo Maria Giulini“ teilgenommen – was bedeuten solche Auszeichnungen für euch?
Maximilian Parola: Auszeichnungen sind für uns immer eine große Freude und Ehre und oftmals auch eine gute Gelegenheit, um in der Musikszene Bekanntheit zu erlangen. Natürlich spornen solche Wettbewerbe auch enorm an, bringen musikalische Fortschritte mit sich und fördern den Teamgeist.
Wie habt ihr eure Teilnahme an den Sommerkursen der Gustav Mahler Akademie erlebt?
Raphael Repetto: Wir hatten die Möglichkeit viele junge Musiker*innen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Außerdem waren wir bei vielen Meisterkursen dabei, wie etwa bei jenem der lebenden Legende Alfred Brendel.
Welche musikalischen Vorbilder inspirieren euch?
Jana Pernthaler: Uns inspirieren verschiedene Klaviertrios, wie beispielsweise das ATOS Trio aus Berlin, das wir im vergangenen Frühling während eines ihrer Konzerte erleben durften.
Wie sehen eure Zukunftspläne für das Trio Einstein aus?
Jana Pernthaler: Wir möchten weiterhin die Menschen mit unserer Musik berühren, uns als Kammermusikgruppe weiterentwickeln, Erfahrungen bei Konzerten und internationalen Wettbewerben sammeln sowie unsere Freundschaft pflegen. Die großartigen Komponisten der vergangenen Zeiten haben uns ein kostbares Erbe an atemberaubenden Werken hinterlassen, die gespielt werden müssen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Es ist uns eine Freude und Ehre diese hervorragenden Werke spielen zu dürfen.
[Angelika Aichner]