Alexander Veit und sein Blasorchester
Symphonic Winds: ein außergewöhnliches Auswahlblasorchester
Wir trafen Alexander Veit in der Meraner Zentrale der deutsch- und ladinischsprachigen Landesmusikschule Meran/Passeiertal, wo er uns freundlicherweise in seinem Büro empfing, um dieses Interview zu führen.
Alexander Veit, Direktor der Musikschule, ist auch Dirigent und künstlerischer Leiter der Symphonic Winds. Im Folgenden finden Sie das Interview, das er uns gegeben hat.
Wann wurde das Orchester gegründet?
Symphonic Winds gibt es schon seit mehr als dreißig Jahren. Genau genommen sind sie seit dreiunddreißig Jahren tätig.
Wer sind die Orchestermitglieder?
Es handelt sich um ein Blasorchester, das sich ausschließlich aus Berufsmusikern oder Studenten in den letzten Jahren ihres Studiums zusammensetzt, die hauptsächlich und fast ausschließlich aus ganz Südtirol, aber auch aus dem Trentino stammen. Sie sind Musiker, die an den Musikschulen oder Konservatorium der Provinz unterrichten und studieren oder in verschiedenen Orchestern spielen.
Wurde sie in Meran gegründet?
Nein, Symphonic Winds ist ein Projektorchester, das ganz Südtirol repräsentiert, von Toblach über den Vinschgau bis ins Unterland. Einmal im Jahr haben wir eine etwa sechswöchige Probenphase, an deren Ende drei Konzerte stehen. Die diesjährigen Konzerte finden in Toblach im Gustav-Mahler-Saal, in Bozen im Haydn-Auditorium und in Meran im Kursaal statt.
Welche Art von Musik spielen Symphonic Winds?
Das Orchester ist stets bemüht, seinem Publikum besondere Programme zu bieten. Wir führen nahezu ausnahmslos Originalmusik für Blasorchester oder für Symphonic Winds arrangierte oder Symphonic Winds gewidmete Werke auf. Jedes Jahr arbeiten wir mit einem international bekannten Solisten zusammen. In den vergangenen Jahren konzertierte die „Creme de la Creme“ an der Seite von Symphonic Winds. Um nur einige zu nennen: der spanische Ausnahmetrompeter Rubén Simeò, die Star-Trompeterin Tine Thing Helseth, der Posaunist des New York Philharmonic Orchestra Joseph Alessi, die aus Australien kommende Saxophonistin Amy Dickson, die taiwanesiche Marimba-Solistin Pei Ching Wu, aber auch viele andere wunderbare Solisten, die mit uns zusammengearbeitet haben. In diesem Jahr freuen wir uns sehr, den weltweit größten und bekanntesten Euphoniumspieler, den Engländer David Childs, zu Gast zu haben.
Spielen Sie nur symphonische Musik für Blasinstrumente oder auch andere Genres wie Volksmusik, Pop, Jazz, Rock, Unterhaltungsmusik? Oder vielleicht eine Art von Crossover-Musik?
Unser Betätigungsfeld ist nach wie vor in erster Linie die sinfonische Blasmusik mit und ohne Solisten, aber wir öffnen uns auch anderen Perspektiven wie der Unterhaltungsmusik, dem „Crossover“, auch der Filmmusik. Unser Ziel ist es immer, unserem Publikum ein möglichst vielfältiges, abwechslungsreiches, unterhaltsames und vor allem gehaltvolles Programm zu bieten.
Was sind die schönsten Erinnerungen, die Sie in den zehn Jahren Ihrer Konzerttätigkeit gesammelt haben?
Sicherlich jene Momente, als wir mit großen Solisten, mit denen wir gemeinsam auf den Bühnen standen, verbracht haben. Von den vielen schönen Erinnerungen möchte ich drei nennen: die Konzertreise nach Liechtenstein, bei dem wir einen großen Erfolg hatten, dann die Verleihung das des internationalen Musikpreises “Music Maxx”, den wir anlässlich der Herausgabe unseres achten Albums “Live is it” gewannen. Ich erinnere mich auch an die schwierige Zeit im Vorjahr, inmitten der Pandemie. Trotz der Unterbrechungen, Tests bei jeder Probe und tausend anderen Schwierigkeiten, die wir kennen, haben wir die drei Konzerte vor einem Jahr vor unserem begeisterungsfähigen Publikum spielen können.
Haben Sie viele Alben aufgenommen? Auf CD?
Zu Beginn unserer Tätigkeit haben wir alle zwei Jahre eine CD aufgenommen. Im Laufe der Jahre verlor dies an Bedeutung, da die CD immer mehr an Bedeutung verlor und nur noch als Visitenkarte diente.
Welche Komponisten spielen Sie am liebsten?
Wir führen primär Originalmusik auf. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an hervorragenden international tätigen Komponisten, die sich auf das Komponieren für dieses Genre von Instrumentalensembles spezialisiert haben. Das Publikum darf gespannt sein, welch abwechslungsreiches Programm es heuer wieder zu hören bekommen wird.
[Gregorio Bardini]