Von Sound und Storys der Alpen
Geschichten und Begebenheiten aus der Bergwelt, musikalisch erzählt
Musik, die nach Alpen klingt, aber gleichzeitig erfrischend offen ist für Neues, Spontanes, andere Stilrichtungen – geht das? Das Projekt „Alpentales“ beweist es. Schon allein die Besetzung ist ungewöhnlich.
Eine Woche vor dem Lockdown im Frühjahr 2020 probte die Band zum ersten Mal miteinander. Und wurde in ihrem Taten- und Schaffensdrang gleich wieder eingebremst. Doch der erzwungene Stillstand verstrich nicht ungenutzt, wie Ideator Elias Mader erzählt: „Wir haben die Zeit halt anders genutzt. Uns ans Klavier gesetzt, Stücke geschrieben, uns online getroffen.“
Elias Mader, aus Pflersch, spielt Trompete und Flügelhorn und ist gerade dabei, sein Studium am Mozarteum in Salzburg abzuschließen. Das Konzept von „Alpentales“ im Kopf, ging er vor rund drei Jahren daran, Mitmusiker zu suchen. Eine stand von vornherein fest: seine Schwester Johanna, eine ausgebildete Violinistin. „Es ist mir unheimlich wichtig, mit Menschen zu musizieren, die ich mag. Das Projekt, zu dem wir in unserer Freizeit zusammenkommen, soll ja Freude machen.“ Neben den Geschwistern Mader sind Johanna Dumfart, Diatonische Harmonika, Jakob Köhle, Schlagwerk, und Joachim Pedarnig, Bass, dabei.
Neu, anders, unvergleichlich, bloß keine Schablone
An Spielfreude mangelt es „Alpentales“ nicht. Alle Stücke sind selbst geschrieben. Die Bandmitglieder sind Berufsmusiker, kommen ursprünglich aus verschiedenen Genres – Volksmusik, Klassik, Jazz – und bringen ihren Background mit ein. Das ist sogar gewünscht so, sagt Elias Mader: „Jedes Stück klingt dann ein bisschen anders, je nachdem, wer es komponiert hat.“ Nur Teile der Stücke sind festgeschrieben, der Rest wird auf der Bühne mit ungebremster Kreativität improvisiert. So hat jedes Konzert seine eigene Dynamik – auch je nach Location und Publikum. „Die selbe Musik kann ganz anders klingen, je nachdem, wo sie aufgeführt wird“, sagt Mader. „Unsere Musik passt total zu alpinem Gelände. An einem Bergsee zu spielen, hat zum Beispiel eine unerreichte Atmosphäre. Wir sind offen für jeden See, der bespielt werden will!“
Geschichten aus dem Alpenland
Überhaupt, die Alpen. Zwangsläufig kommt der Begriff im Bandnamen vor. Die Herkunft der fünf Musiker – aus Südtirol und Österreich – spielt eine entscheidende Rolle. Sommer auf der Alm bzw. ein Aufwachsen auf dem Bauernhof haben sie einen unerschöpflichen Vorrat an Begebenheiten und Geschichten sammeln lassen, die musikalisch erzählt sein wollen – auch oft mit einem Augenzwinkern. Doch auch alltägliche Erlebnisse, Geräusche und Klänge fließen in den Entstehungsprozess eines Stückes mit ein. Dabei geht es gar nicht um das sprichwörtliche Erzählen, den Text. Obwohl die fünf Musiker*innen auch hervorragend singen können, sind die meisten Stücke instrumental konzipiert. Trotzdem, so Elias Mader, könne man den besonderen Lebensraum Alpen, seine Bewohner und ihre Eigenheiten zum Klingen bringen. „Ich sehe zum Beispiel mitten in Innsbruck einen alten Bergbauern, der mit Hut, Schurz und Bergschuhen durch die Stadt schlurft. Schon allein der Kontrast dieses Anblicks ist eine super Inspiration.“
Konzert in Lengmoos
In diesem Sinne erzählen „Alpentales“ von Glück und Leid auf über zweitausend Metern, von erstaunlichen Ereignissen am Berg und im Tal. Wer sich vom alpinen Sound und der überraschenden Verbindung von Tradition und Moderne mitreißen lassen will, der hat am 15. Oktober auf dem Ritten Gelegenheit dazu.
[Sibylle Finatzer]
ALPENTALES – Neues aus den Bergen
Konzert: Samstag, 15. Oktober, 20 Uhr, Kommende Lengmoos/Ritten
Tickets: Tourismusverein Ritten, 0471 356100 – Kommende Lengmoos, 377 3451238 oder
Alpentales:
Johanna Dumfart, Mareit – Diatonische Harmonika, Gesang
Johanna Mader, Pflersch – Violine, Gesang
Elias Mader, Pflersch – Trompete/Flügelhorn, Gesang
Jakob Köhle, Telfs – Drums & Percussion, Gesang
Joachim Pedarnig, Telfs – Bass, Gesang
Infos: www.alpentales.com, 2343ec78a04c6ea9d80806345d31fd78-gdprlock/Alpentales, 8dc6460bbbb088757ed67ed8fb316b1b-gdprlock/alpentales
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